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08.07.2020
DGB: Steuerbelastung gerecht verteilen

Der Bund der Steuerzahler beklagt die zu hohe Steuer- und Abgabenbelastung von 52,1 Prozent des Einkommens – Der Deutsche Gewerkschaftsbund hält die vielen Leistungen des Staats entgegen

Alljährlich veröffentlicht der Bund der Steuerzahler ein "Schwarzbuch" der Steuergeldverschwendung und prangert die zu hohe Steuer- und Abgabenbelastung in Deutschland an.

In diesem Jahr würde der deutsche Durchschnittsbürger voraussichtlich nur 47,9 Prozent seines Einkommens für sich behalten dürfen. Darauf wies der Bund der Steuerzahler am heutigen "Steuerzahler-Gedenktag" hin. Erst ab dem 9. Juli 2020 um 17:30 Uhr würden die Bürgerinnen und Bürger für ihren eigenen Geldbeutel arbeiten. Unter den 36 Mitgliedsländern der OECD hätten 34 eine niedrigere Steuer- und Abgabenbelastung als Deutschland; nur Belgien liege höher.

Stefan Körzell vom Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) wies diese Argumente als "schädlich für das Gemeinwesen" zurück und erwiderte: "Statt der Propaganda des Steuerzahlerbundes braucht es ein gerechtes Steuersystem, das kleine und mittlere Einkommen entlastet und Vermögende viel stärker zur Kasse bittet. Denn nach wie vor ist richtig: Starke Schultern müssen mehr tragen." Gerade die Corona-Krise hätte aufgezeigt, ergänzte Körzell, wie wichtig eine bessere Ausstattung des öffentlichen Dienstes sei. Dafür benötige der Staat entsprechende Einnahmen durch Steuern und Abgaben, wobei die Gegenleistungen der gesamten Bevölkerung zugute kämen.

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