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04.09.2020
Rentenpolitik: Die Österreicher machen es besser!

Die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet über eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags, die ein viel höheres Rentenniveau in Österreich nachweist – Geheimnis ist Einbezug aller Personenkreise und Verzicht auf deutsche "Teilprivatisierung" der Rente

Eine auskömmliche Rente für alle ist in Österreich gewährleistet, in Deutschland nicht (Foto: Wikimedia Commons)

Laut einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages im Auftrag der LINKEN-Bundestagsfraktion erhält in Österreich ein Durchschnittsverdiener, wenn er in Rente geht, rund 800 Euro mehr als ein Durchschnittsverdiener hierzulande.

"Es kann nicht sein, dass im wirtschaftlich stärksten Land Europas die Renten 800 Euro niedriger sind als in Österreich. Das sollten sich die Bürger nicht länger bieten lassen. Wir brauchen eine Neuausrichtung der Rentenpolitik in Deutschland", fordert der LINKEN-Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch. Österreich zeige, dass es anders geht. Und anderem mit einer Rentenkasse, in die alle einzahlen, auch Abgeordnete, Selbstständige und Beamte. "Wir brauchen eine große Rentenreform in Deutschland, die sich an Österreich orientiert", so Bartsch.

LINKEN-Rentenexperte Matthias W. Birkwald ergänzt: "Das Versprechen nämlich, dass die gesetzliche Rente den Lebensstandard im Alter sichert und gleichzeitig vor Armut schützt, wurde in Deutschland abgeschafft. Stattdessen wurden die leistungsschwache Riesterrente und die rentenkassenschädliche Entgeltumwandlung eingeführt. Beides sind Flops. Österreich ist diesen falschen Weg einer teilprivatisierten Alterssicherung nie gegangen. Dass Österreich trotz eines außerordentlich hohen Sozialschutzes wirtschaftlich erfolgreicher als Deutschland ist (reale Wirtschaftsleistung pro Kopf 2019 in Österreich: 38.250 Euro, in Deutschland: nur 35.840 Euro), zeigt: Eine deutlich bessere gesetzliche Rente in Deutschland ist möglich, und sie ist finanzierbar."

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