Startseite
30.09.2020
Continental: Protest vor Aufsichtsratssitzung – Kahlschlag dennoch beschlossen

Mit zahlreichen Aktionen versuchten die Conti-Beschäftigten die Pläne des Vorstands zu durchkreuzen – Kapitalseite drückte die Kahlschlagpläne aber im Aufsichtsrat gegen Arbeitnehmerseite durch

Die stellvertretende Continental-Aufsichtsratsvorsitzende Christiane Benner (IG Metall) sprach in Hannover

Der Konzernbetriebsratsvorsitzende Hasan Allak (IG BCE) positionierte sich klar gegen die Vorstandspläne

Aufruf der IG Metall Regensburg zur Mahnwache für die Conti-Arbeitsplätze an den deutschen Standorten

Hunderte Kerzen sollten den Abbau von 2.100 Arbeitsplätzen alleine in Regensburg symbolisieren

Es ist "5 vor 12" für einen Kurswechsel bei Conti, weg vom Turbokapitalismus des Vorstands!

Bei einer Kundgebung in Hannover mit tausenden Continental-Beschäftigten aus ganz Deutschland sowie einer Mahnwache mit hunderten Kerzen in Regensburg taten Arbeitnehmervertretungen und Belegschaft am 29.09.2020 ihren Protest gegen den geplanten Kahlschlag kund.

Im Verlauf der Kundgebung in Hannover wurden die Unterschriften einer Petition gegen die Kahlschlagpläne (hier) während einer Pause der Continental-Aufsichtsratssitzung symbolisch an den Vorstand übergeben. Der Protest prallte am Aufsichtsrat ab, der am 30.09.2020 dennoch mit den Stimmen der Kapitalvertreter mehrere Standortschließungen und den Abbau von insgesamt 13.000 Arbeitsplätzen alleine in Deutschland beschlossen.

Insgesamt sollen von den 232.000 Arbeitsplätzen weltweit rund 30.000 verändert, verlagert oder gestrichen werden. Bei der Kundgebung in Hannover vor der Aufsichtsratssitzung kündigte die stellvertretende Continental-Aufsichtsratsvorsitzende Christiane Benner, zugleich 2. Vorsitzende der IG Metall, an: Auch wenn der Aufsichtsrat sich für den Stellenkahlschlag entscheide, beginne der Protest erst. Die Rede von Christiane Benner ist hier dokumentiert.

Die Kampfansage der IG Metall-Vertreterin bestätigten der IG BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis, der Konzernbetriebsratsvorsitzende Hasan Allak aus Hannover und sein Stellvertreter Lorenz Pfau aus Regensburg. Man werde sich weiterhin gegen Standortschließungen und die massenhafte Vernichtung von Arbeitsplätzen einsetzen. "Qualifizierung statt Kündigung" müsse das Motto für einen gerechten Wandel sein.

Betriebsräte und Gewerkschaften fordern sozialverträgliche Alternativen sowie ein vernünftiges Konzept statt eines fantasielosen Kahlschlags. Die Automotive-Standorte Roding (520 Arbeitsplätze) und Karben (1.088), der ContiTech-Standort Oppenweiler (340) sowie das profitable Aachener Reifenwerk (1.800) stehen nach den Plänen der Conti-Manager vor der Schließung. Darüber hinaus sollen weitere 22 deutsche Standorte von Continental nach den Vorstandsplänen Beschäftigte verlieren.

Druckansicht