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21.10.2020
IG Metall: Tarifrunde in Metall- und Elektroindustrie startet

Bei der Tarifrunde 2020/2021 hat angesichts der Coronakrise die Sicherung von Beschäftigung und Einkommen die Priorität

Symbolfoto von der IG Metall-Tarifrunde 2018 in Schweinfurt

Sicherung von Beschäftigung und Einkommen steht im Zentrum

Im Dezember starten Tarifverhandlungen in der Metallindustrie und in der Textilindustrie. Die Tarifkommissionen der IG Metall haben die Debatte über Forderungen eröffnet. Die Sicherung von Beschäftigung und Einkommen hat für sie Priorität. Jetzt diskutieren die IG Metall-Mitglieder in den Betrieben.

Was soll die IG Metall in den anstehenden Tarifverhandlungen fordern? Im Dezember geht es los, zunächst in der Textil- und Bekleidungsindustrie sowie in der Metall- und Elektroindustrie. Die Tarifkommissionen der IG Metall haben die Debatte über Forderungen gestartet. Die Mitglieder der Tarifkommissionen berichteten über Umsatzeinbrüche und Personalabbau in ihren Betrieben. Viele müssen um ihre Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven kämpfen. Die Sicherung von Beschäftigung, jetzt und für die Zukunft, hat für sie daher neben der Sicherung der Einkommen oberste Priorität.

Die IG Metall führt die Debatte über Tarifforderungen nun in den Betrieben und den IG Metall-Geschäftsstellen vor Ort weiter. Am 17. November treffen sich erneut die Tarifkommissionen, um über die konkreten Forderungen abzustimmen. Die Mitglieder der Tarifkommissionen sind Vertreter aus den Betrieben und der IG Metall vor Ort, die von den örtlichen Delegierten der IG Metall gewählt werden.

Vollauslastung bei den einen – Personalabbau bei den anderen

Die wirtschaftliche Lage ist schwierig, aber auch sehr unterschiedlich. Das wurde aus den Berichten der Tarifkommissionmitglieder aus ihren Betrieben deutlich. Um dieser differenzierten Lage gerecht zu werden, diskutierten die Tarifkommission über Möglichkeiten, sowohl die Einkommen als auch Beschäftigung zu sichern. Um dazu neue bessere Tarifregelungen durchsetzen zu können, beschlossen die Tarifkommissionen daher die fristgerechte Kündigung der Tarifverträge zu Entgelten und zur Beschäftigungssicherung.

Eine Erhöhung der Einkommen und damit der Kaufkraft wäre für die Gesamtwirtschaft wichtig: Der Einbruch des privaten Konsums im ersten Halbjahr um 11,3 Prozent ist der wesentliche Faktor in der Corona-Konjunkturkrise. Hier braucht es aus Sicht der Tarifkommissionsmitglieder nicht nur sichere Jobs sondern auch sichere, stabile Einkommen, um die Binnenkonjunktur anzukurbeln.

IG Metall nimmt unterbrochene Metall-Tarifrunde wieder auf

Der Fokus liegt für die Metall-Tarifkommissionen auf der Sicherung der Arbeitsplätze – jetzt in der Corona-Krise – und für die Zukunft. Um Beschäftigung zu sichern, diskutierten die Tarifkommissionen über weitere Möglichkeiten, die Arbeitszeiten abzusenken, etwa eine Vier-Tage-Woche mit Teillohnausgleich, möglichst kombiniert mit Qualifizierung. Und schließlich geht es auch darum, die Transformation mitzugestalten, Investitionen in neue Produkte und Qualifizierung durchzusetzen - und damit auch die Zukunft der Arbeitsplätze zu sichern. Mehr als 50 Prozent der Unternehmen haben keinen Plan für die Transformation. Das zeigen Erhebungen der IG Metall.

Mit dem Corona-Einbruch verständigten sich IG Metall und Arbeitgeber Mitte März 2020 auf ein kurzfristiges Krisenpaket zur Sicherung der Arbeitsplätze mit Kurzarbeit. Damals trafen sie allerdings die Verabredung, nach dem Abklingen der Pandemie die Verhandlungen über die ursprünglichen Themen wieder aufzunehmen, insbesondere zur „betrieblichen Bewältigung der Digitalisierung, der Energie- und Mobilitätswende sowie den Folgen der Corona-Krise“.

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