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20.11.2020
Steinhagen: Erste Verhandlungsrunde gibt neue Hoffnung

Im Rahmen des Restrukturierungsprogramms "RACE" wollte der Schaeffler-Vorstand in der Automotive-Sparte vier Standorte schließen bzw. verlagern – Hamm, Kaltennordheim und Unna wurden inzwischen verkauft, Steinhagen kämpft ums Überleben

Der Betriebsrat von Steinhagen steht schützend vor "seinem" Standort

Klare Botschaften vermitteln die Plakate zum Verhandlungsauftakt

Die Belegschaft stellte sich vorab geschlossen hinter die Verhandlungsgruppe

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am Dienstag, den 17.11.2020, fanden in Steinhagen die ersten Gespräche zu einem eventuell notwendigen Interessenausgleich wegen der vom Vorstand geplanten Beendigung der Automotive-Produktion am Standort statt.

Wir begannen, zusammen mit den Kollegen Salvatore Vicari, Ulrich Schöpplein und Markus Zirkel vom Gesamt- und Konzernbetriebsrat sowie mit Ute Herkströter von der IG Metall und Katharina Warczinski als Rechtsanwältin, mit der sechsköpfigen Verhandlungsgruppe des Arbeitgebers Argumente auszutauschen.

Von unserer Seite wurden dem Arbeitgeber unsere Vorstellungen und Vorschläge dargelegt und erläutert. Diese beinhalteten unter anderem: Keine betriebsbedingten Kündigungen, keine Schließung des Standortes, Aufbau von Alternativprodukten usw. Wir haben auch mehrfach auf die kritische Personalsituation, die sinkende Motivation und auf den stark steigenden Auftragseingang hingewiesen.

Nachdem sich beide Seiten zu internen Gesprächen zurückgezogen hatten, konnten wir uns auf die weitere Vorgehensweise einigen. Beide Seiten sind sich darin einig, dass für den Standort versucht werden soll, eine technologische Stärkung zu erreichen und dass damit einhergehend eine Sicherung des Standortes intensiv geprüft werden muss.

Aus diesem Grund wurde vereinbart, dass die Gespräche zum Interessenausgleich bis Februar 2021 ausgesetzt werden, um diese Zeit für Gespräche zur weiteren Stärkung des Standortes zu nutzen. Diese werden mit den beiden Divisionen, Automotive und Industrie, im Dezember und Januar stattfinden. In diesen Gesprächen soll versucht werden, einen für beide Seiten vernünftigen Kompromiss vorzubereiten, der dann im Februar verhandelt werden kann.
 
Um diese Gespräche unter vernünftigen Rahmenbedingungen durchführen zu können, hat der Betriebsrat zugestimmt, weiterhin Mehrarbeit zu ermöglichen und auch einer moderaten Erhöhung der Anzahl der Leiharbeitnehmer zuzustimmen.

Damit ist es uns erfolgreich gelungen, den Arbeitgeber von seiner Auffassung abzubringen, den Standort einfach abwickeln zu wollen und erst einmal die Chancen und die Zukunftsaussichten zu beraten. An dieser Stelle wollen wir uns auch für Eure Unterstützung danken und hoffen darauf, dass wir weiterhin auf Euch zählen können.

Wir werden weiterhin für Euch und unseren Standort kämpfen! Für weitere Fragen stehen wir Euch gerne zur Verfügung.

Euer Betriebsrat

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