Startseite
12.02.2021
Gesamt- und Konzernbetriebsrat: Aktionstag gegen SPACE + Kampf um Eltmann

Im neuen GKBR-Infoblatt Nr. 04/2021 informieren wir über die Presseberichterstattung zu unserem Aktionstag gegen SPACE und über den Kampf um den Standort Eltmann

Bundesweiter Aktionstag: Ein toller Erfolg!

Die Betriebsräte aller 25 Schaeffler-Standorte protestierten mit der IG Metall gegen SPACE und die Presse berichtete – hier ist eine kleine Auswahl

 

AKTIONSTAG AM FREITAG, 05.02.2021
Schaeffler will die Welt bewegen, aber alle Räder stehen still, wenn unser starker Arm es will!

 

Eltmann: Die Zeichen stehen auf Sturm

Im Jahr 2020 wurden „80 Jahre Werk Eltmann“ gefeiert – Betriebsrat und Belegschaft wollen mindestens 100 Jahre feiern!

Am 9. September 2020 verkündete der Schaeffler-Vorstand die Schließung des Werks Eltmann mit rund 450 Beschäftigten und die Integration der vollständigen Produktion ins Werk Schweinfurt. Betriebsrat und Belegschaft in Eltmann waren schockiert.

„Wir kämpfen um den Erhalt des Werks“, erklärt dazu der Betriebsratsvorsitzende Ulrich Schöpplein. „Die Unternehmenspläne sind eine Zumutung für die Belegschaft, die künftig komplett nach Schweinfurt pendeln soll, und sie wären ein wirtschaftlicher Aderlass für die Region Hassberge. Wir haben auch 2004 die schon beschlossene Schließung des Werks verhindert!“

Das wissenschaftliche INFO-Institut erarbeitete mit dem Betriebsrat ein Alternativkonzept für Eltmann. Es sieht eine signifikante wirtschaftliche Verbesserung zum bisherigen Stand vor. Das Konzept wurde am 15. Januar 2021 dem Arbeitgeber präsentiert, es wäre mit 7 Millionen Euro Einsparungen pro Jahr wirtschaftlich tragfähig.

Beim Verhandlungstermin am 5. Februar 2021 erklärte das Management, das Betriebsratskonzept reiche nicht aus. Es vergleicht Eltmann mit dem rumänischen Niedriglohn-Standort Brașov und sieht dort höhere Einsparungen als durch das Betriebsratskonzept, das auf Deutschland setzt.

Ulrich Schöpplein erklärt dazu: „Der Standort Eltmann ist schon bisher rentabel. Mit unserem Konzept wäre er so gut aufgestellt wie noch nie, mit einem sehr soliden Ertrag. Aber dem Arbeitgeber reicht das alles nicht, es soll noch der letzte Cent herausgequetscht werden.

Insbesondere kann der Betriebsrat nicht die Zahlen nachvollziehen, die der Arbeitgeber am 5. Februar 2021 vorlegte. Er „zauberte“ plötzlich 9 Millionen Euro an Einsparungen hervor, die im Alternativkonzept durch eine Teilverlagerung nach Brașov möglich wäre.

Ulrich Schöpplein meint: „Wir waren sehr überrascht, weil diese Zahlen zuvor nie zur  Sprache kamen. Der Arbeitgeber nimmt die angeblichen Einsparungen in Brașov, um unser Konzept schlecht zu reden. Wir werden jedenfalls für unser Konzept kämpfen. Es geht um die Region und darum, Arbeitsplätze in Deutschland zu halten!

Ich bin ein großer Freund der europäischen Idee, auch als Vorsitzender des Europäischen Betriebsrats. Doch die Vorgehensweise des Vorstands ist unredlich und inakzeptabel, weil deutsche und westeuropäische Standorte nie mit osteuropäischen Entgelten konkurrieren können. Dies gilt zumal, wenn diese Standorte teilweise noch mit Subventionen der EU gefördert werden. Wir brauchen solidarische Lösungen, müssen den ‚Kuchen‘ gerecht auf alle verteilen!

Druckansicht