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24.02.2021
Gesamt- und Konzernbetriebsrat: Bundesweiter Aktionstag gegen SPACE (und RACE!)

Am heutigen 24.02.2021 protestierten die Betriebsräte und IG Metall-Vertrauensleute in ganz Deutschland erneut für den Erhalt aller deutschen Standorte und den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen

Solidarität des TECH-Betriebsrats in Herzogenaurach

Unterschriften der Paravan-Belegschaft in Herzogenaurach

Schweinfurt protestiert für Standorte und Arbeitsplätze

Flugblattverteilung in Homburg für Tarifrunde und Solidarität

Der gefährdete Standort Wuppertal erklärt sich solidarisch

Die Belegschaft in Eltmann mobilisiert für die Zukunft

Luckenwalde ist auf den Beinen für Standorte und Jobs

Solidaritätsplakat des Gesamtbetriebsrats Aftermarket

Autofahnen-Aktion in Clausthal-Zellerfeld zu SPACE

Klein, aber fein: Solidaritätsspaziergang im badischen Bühl

Gunzenhausen machte klar: "Transformation – alle mitnehmen!"

Hirschaid ist aktiv für die Zukunft der Standorte und die Tarifrunde 2021

Höchstadt – Solidarität für alle bedrohten Standorte

Ingolstadt informiert über SPACE und erklärt sich solidarisch

Suhl forderte Perspektiven für alle während der Betriebsversammlung

In allen deutschen Schaeffler-Standorten mit Interessenvertretung machten heute Betriebsräte, Vertrauensleute und IG Metall mit den Belegschaften Stimmung gegen die Abbaupläne des Unternehmens im Rahmen des Programms "SPACE" (und "RACE") und forderten "SCHAEFFLER: GRÖSSE ZEIGEN – Zukunft für alle Standorte!"

In Herzogenaurach organisierten Betriebsrat und IG Metall-Vertrauensleute einen Solidaritätsprotest. Die Betriebsratsvorsitzende und stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende Hanna Köhler nahm Stellung: "Wir solidarisieren uns mit euch, den Kolleginnen und Kollegen aus den Standorten Luckenwalde, Wuppertal, Eltmann und Clausthal-Zellerfeld. Es ist zwingend notwendig, zeitnah eine tragbare, sozial verträgliche und zukunftstaugliche Lösung zu finden. Hier ist unser Arbeitgeber in der Pflicht!" Der Betriebsrat von Schaeffler Paravan in Herzogenaurach unterstützte den Protest.

In Schweinfurt, das neben Herzogenaurach besonders stark vom geplanten Personalabbau durch SPACE betroffen ist, protestierten Betriebsrat und IG Metall-Vertrauensleute mit Transparenten und Bannern. Der Betriebsratsvorsitzende und stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jürgen Schenk erklärte dazu: "Wir fordern ein Entgegenkommen des Managements, haben ein wirtschaftlich tragfähiges Alternativkonzept mit deutlich weniger Personalabbau und ohne Schließung von Standorten für den Industriebereich vorgelegt. Der Arbeitgeber muss sich bewegen und allen Standorten eine Perspektive bieten!"

In Homburg verteilten Betriebsrat und IG Metall-Vertrauensleute Flugblätter an die Belegschaft. Sie informierten darin zum Stand der Tarifrunde 2021 und der Verhandlungen über die vom Management beabsichtigte Schließung des Kugelfertigungs-Werks Homburg-Zunderbaum an die Belegschaft. Der Betriebsratsvorsitzende und Gesamtbetriebsratsvorsitzende Salvatore Vicari war sehr angetan: "Die Resonanz war großartig, die Kolleginnen und Kollegen sind einhellig für unser Alternativkonzept zur Werksschließung und solidarisieren sich mit den anderen Standorten."

Rund 750 Arbeitsplätze stehen im Schaeffler-Werk Wuppertal auf dem Spiel, der Vorstand will lediglich 25 Jobs erhalten. Der Betriebsratsvorsitzende Özgür Sönmezcicek erklärt dazu: "Das derzeitige Angebot des Arbeitgebers ist ein Hohn! Wir haben ein durchgerechnetes Alternativkonzept vorgelegt, das bereits schmerzhafte Einschnitte für die Arbeitnehmerseite vorsieht. Daher erwarten wir, dass Schaeffler seiner sozialen Verantwortung gerecht wird und dieses Konzept annimmt." Die Wuppertaler Arbeitnehmervertretung erklärte sich solidarisch mit den Bemühungen um eine Zukunft für alle Standorte.

In dem von Schließung bedrohte Standort Eltmann fand eine Betriebsversammlung auf dem Hof statt, zu dem die gesamte Belegschaft eingeladen war. Sie versammelte sich zu Hunderten und hielt Pappschilder in die Höhe: "SCHAEFFLER, GRÖSSE ZEIGEN – Zukunft für alle deutschen Standorte!" Ulrich Schöpplein, Betriebsratsvorsitzender und Europäischer Betriebsratsvorsitzender, appellierte ans Management: "Geben Sie den vorgelegten Alternativkonzepten der Arbeitnehmervertretungen eine ernsthafte Chance und den bedrohten Standorten sowie den Beschäftigten eine Perspektive!"

In Luckenwalde wurde ein Warnstreik durchgeführt: Mit einem Autokorso und einer Kundgebung eröffnete die Schaeffler-Belegschaft die Tarifrunde 2021, in der es unter anderem um eine Angleichung der ostdeutschen Stundenentgelte geht. Über 30 Jahre nach der deutschen Einheit muss in den fünf neuen Bundesländern noch immer 38 Stunden statt 35 Stunden (wie im Westen) fürs gleiche Entgelt gearbeitet werden. Außerdem protestierten die Beschäftigten mit der Aktion gegen die Verkaufs- bzw. Schließungsabsichten für Luckenwalde und für vier weitere Standorte in Deutschland.

Der von Schließung bedrohte Standort Köln beteiligte sich ebenfalls am bundesweiten Schaeffler-Aktionstag. Konkret hatte der aus den vier Standorten Hamburg, Herzogenaurach, Köln, Langen bestehende Gesamtbetriebsrat Aftermarket eine Solidaritätserklärung veröffentlicht. Die Betriebsratsvorsitzende in Hamburg, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende Susanne Lau betonte: "Wir erklären uns ausdrücklich solidarisch mit allen Schaeffler-Standorten, die um ihr Überleben kämpfen. Der Vorstand muss uns jetzt entgegen kommen, wirtschaftlich tragfähige Alternativkonzepte liegen auf dem Tisch!"

In Clausthal-Zellerfeld fand eine kurzfristig angesetzte Mitarbeiterversammlung statt, wie der Betriebsratsvorsitzende Jürgen Wendt berichtet: "Bei der Versammlung hat uns der Arbeitgeber über den Stand der Verkaufsverhandlungen informiert. Ich denke, da hat das Spitzengespräch letzte Woche zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite viel bewirkt, wofür wir dem Gesamt- und Konzernbetriebsrat danken. Im Anschluss haben wir uns die 'Fähnchen' in die Autoscheiben gehängt. Ebenfalls ausgehängt, aber ans schwarze Brett, haben wir die Solidaritätsbekundungen aus den anderen Standorten."

In Bühl organisierten Betriebsrat und IG Metall-Vertrauensleute einen Solidaritätsspaziergang um das Schaeffler-Werk Bühl und eine kleine, aber feine Kundgebung mit dem Motto: "Zukunft für alle Standorte!" Auch in Gunzenhausen, Hirschaid, Höchstadt, Ingolstadt und Suhl (hier bei der Betriebsversammlung) mobilisierten Betriebsrat und IG Metall-Vertrauensleute für die wirtschaftlich tragfähigen Alternativkonzepte zum Erhalt aller Standorte und möglichst vieler Arbeitsplätze. Alle richteten Solidaritätsgrüße in die von Schließung oder Verkauf bedrohten Betriebe und forderten die Stärkung der deutschen Standorte.

In Steinhagen versammelte sich die Belegschaft zur Betriebsversammlung auf dem Hof. Der Betriebsratsvorsitzende Jörg Schütze erläuterte den aktuellen Stand der Gespräche mit dem Arbeitgeber, der den Automotive-Teil im Rahmen des Restrukturierungsprogramms RACE schließen will: "Wenn wir die Hälfte der Fertigung und der Arbeitsplätze verlieren, ist der ganze Standort bedroht. Es geht hier um rund 400 Arbeitsplätze, um hunderte Familien und deren Existenzen! Der Arbeitgeber hat die soziale Verantwortung, unsere Alternativvorschläge ernsthaft zu prüfen und nach Möglichkeit umzusetzen. Wir danken dabei dem Gesamt- und Konzernbetriebsrat, der uns nach Kräften unterstützt." Mehr Informationen finden sich im Artikel hier.

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