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23.04.2021
IG Metall/Wirtschaft Aktuell: China dominiert zunehmend den deutschen Außenhandel

Im Krisenjahr 2020 durchlitt der Welthandel wegen Corona eine Achterbahnfahrt – China wurde zum stärksten Außenhandelspartner Deutschlands

Der deutsche Außenhandelsüberschuss schrumpft

China ist wichtigster Handelspartner Deutschland

Größte Exportmärkte der deutschen Metall- und Elektroindustrie 2020

Steigender Welthandel – Deutsche Exportquote sinkt

Nach heftigem Einbruch im Frühjahr übertraf der Welthandel zum Jahresende sogar das Vorjahresniveau. Auch in der Coronakrise erwirtschaftete Deutschland einen Handelsbilanzüberschuss, der jedoch wie in den Vorjahren rückläufig war.

Die Exportquote sank mit 36 Prozent auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Noch stärker als die Gesamtausfuhren gingen die Exporte der Metall- und Elektroindustrie zurück. Schon 2019 stagnierten die Ausfuhren mit einer minimalen Zunahme von 0,3 Prozent. 2020 folgte dann der Einbruch um minus 12,8 Prozent.

Unterschiedliche Branchen-entwicklung in der Industrie

Zwischen den Branchen gab es große Unterschiede. Wichtigster Exporteur ist weiterhin die Automobilindustrie mit einem Anteil von 27 Prozent an allen Ausfuhren der Metall- und Elektroindustrie und einem Ausfuhrwert von 186,7 Mrd. Euro, auch wenn sie mit minus 16,9 Prozent starke Einbußen hinnehmen musste. Der Maschinenbau folgt mit einem Ausfuhrwert von gut 174 Milliarden Euro dicht dahinter, was noch einem Viertel der gesamten Metall- und Elektroindustrie-Ausfuhren entspricht. Der Maschinenbau kam somit etwas besser durch das Krisenjahr 2020, mit einem Rückgang von 11,4 Prozent. Besonders hart traf es die Luft- und Raumfahrtindustrie.

China ist mit Abstand der wichtigste Handelspartner Deutschlands

Weil die Ausfuhren nach China stabil blieben, hat China als Zielland von Metall- und Elektroindustrie-Exporten die USA vom ersten Platz verdrängt. Während die Ausfuhren nach China mit einem minus von lediglich 0,1 Prozent stabil gehalten werden konnten, brachen die Ausfuhren in die USA um fast zwanzig Prozent ein. Auch nach Frankreich und in das Vereinigte Königreich schrumpften die Exporte in einer ähnlichen Größenordnung. Für das Auslandsgeschäft der Metall- und Elektroindustrie war Europa 2020 der wichtigste Markt. In die EU gingen 47 Prozent der Exporte, davon in die Eurozone 32 Prozent. Hingegen stammen schon seit Jahren die meisten importierten Güter der Metall- und Elektroindustrie aus China. Deutschland importiert aus dem "Reich der Mitte" mit 74 Milliarden Euro mehr als doppelt so viele Güter als von den USA auf dem zweiten Platz.

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