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07.07.2021
Internationaler Gewerkschaftsbund: Die zehn schlimmsten Länder für Beschäftigte

Der Internationale Gewerkschaftsbund IGB veröffentlicht eine Negativliste von Ländern und Unternehmen, wo es erwerbstätige Menschen besonders schwer haben.

Die gewerkschaftliche Einstufung der Länder des amerikanischen Kontinents

Die gewerkschaftliche Einstufung der Länder: Europa, Afrika, Nahost/Nordafrika, Asien/Pazifik

Weltweite Unterdrückung von Gewerkschaftsarbeit

Verfolgung, Gewalt, Folter bis hin zu Mord: Das droht Beschäftigten in vielen Ländern, wenn sie faire Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen einfordern – selbst in westlichen Ländern wie den Vereinigten Staaten von Amerika (USA).

Der Internationale Gewerkschaftsbund hat in seinem Jahresbericht zur Lage der Menschenrechte weltweit viele Verletzungen von Menschen- und Arbeitnehmerrechten zusammengetragen. Der Befund des Globalen Rechtsindex belegt, dass sich die Zahl der Länder, in denen die Zulassung von Gewerkschaften behindert wurde, weiter erhöht. Am schlimmsten ist die Lage der Beschäftigten in Bangladesch, Belarus, Brasilien, Kolumbien, Ägypten, Honduras, Myanmar, auf den Philippinen, in der Türkei und in Simbabwe.

Covid-19 als Brandbeschleuniger für die Zerstörung von Arbeitsrechten

Die Covid-19-Pandemie hat Arbeitsplätze, Gemeinschaften und Leben zerstört. Regierungen und Arbeitgeber haben die Pandemie ausgenutzt, um Beschäftigte zu entlassen, die wichtige Informationen über die Verbreitung des Virus am Arbeitsplatz offengelegt hatten. Sie haben das Recht auf Tarifverhandlungen verletzt, die Überwachung der Beschäftigten intensiviert, das Recht auf Privatsphäre untergraben und die Rede- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt.

Das sind die Missstände, die der IGB anprangert:

  1. Angriffe auf das Streikrecht
  2. Hindernisse bei der Zulassung von Gewerkschaften
  3. Willkürliche Verhaftungen und Inhaftierungen
  4. Verweigerung der Rede- und Versammlungsfreiheit
  5. Untergrabung von Tarifverhandlungen
  6. Zunehmende Kriminalisierung des Streikrechts
  7. Gewaltsame Angriffe auf Beschäftigte und Morde

Deutsches Lieferkettengesetz soll Arbeitsrechte weltweit stärken

Für Wolfgang Lemb, geschäftsführendes IG Metall-Vorstandsmitglied, belegt der Bericht des IGB die Notwendigkeit, entschlossenen Handelns gegen Unrechtsregime und auch gegen Unternehmen, die ihre Beschäftigten unterdrücken. "In Deutschland haben wir endlich ein Lieferkettengesetz verabschiedet, um die Rechte von Beschäftigten weltweit zu schützen. Das ist nicht irgendein bürokratisches Regelwerk, sondern ein elementarer Baustein einer menschen- und umweltgerechten Globalisierung. Ohne den Einsatz der Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft wären die Beschäftigten in noch mehr Ländern recht- und schutzlos. Damit sich das ändert, brauchen wir Gesetze, aber wir brauchen auch eine starke gewerkschaftliche Gegenmacht in den weltweit agierenden Konzernen." Dafür arbeitet die IG Metall.

Globaler Rechtsindex bewertet 149 Länder nach Arbeitnehmerrechten

Die achte Ausgabe des Globalen Rechtsindex des IGB bewertet 149 Länder anhand ihrer jeweiligen Einhaltung der Arbeitnehmerrechte. Zum ersten Mal umfasst der IGB-Rechtsindex 2021 eine interaktive Website www.globalrightsindex.org, auf der Fälle von Rechtsverletzungen und Ratings nach Land und Region betrachtet werden können.

Der Globale Rechtsindex des IGB 2021: Die schlimmsten Länder der Welt für erwerbstätige Menschen (PDF-Datei)

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