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19.07.2021
Europäischer Betriebsrat: Gemeinsam geht's besser!

Erste Präsenzsitzung des Europäischen Betriebsrats (EBR) von Schaeffler seit 2019 – Gemeinsame Aktivitäten für Erhalt der Arbeitsplätze und gutes Arbeiten im Homeoffice angestrebt

Blick ins Plenum beim Vortrag von Herrn Fußhöller, mit Moderation durch Ulrich Schöpplein

EBR-Gruppenbild mit Arbeitgeber und Gewerkschaft sowie Dolmetscherinnen und Dolmetschern

Der Arbeitgeber mit Herrn Stratmann, Herrn Fußhöller, Herrn Hamann und Herrn Ziegler (von links nach rechts)

Blick ins Plenum des Europäischen Betriebsrats von der Rückseite

Unter strengen Corona-Hygieneauflagen trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter des Europäischen Betriebsrats (EBR) von Schaeffler vom 12. Juli 2021 (Anreise) bis 15. Juli 2021 in Bamberg zu ihrer ersten Vollversammlung in Präsenz seit zwei Jahren.

Erster Tag: Transformation in der Automobilindustrie mit Gruppenarbeit

Los ging's am Dienstag, dem 13. Juli morgens – nach den täglichen Coronatests für alle Teilnehmenden – mit einem ausführlichen Folienvortrag von Patrick Hahn, dem Geschäftsführer des INFO-Instituts in Saarbrücken. Das wissenschaftliche Forschungsinstitut berät seit vielen Jahren die Arbeitnehmervertretungen von Schaeffler. In seiner Präsentation erläuterte Patrick Hahn den aktuellen Stand der Transformation der Automobilindustrie, hin in Richtung Elektromobilität, Digitalisierung, Industrie 4.0 und autonomem Fahren. Außerdem erklärte er, mit welcher wirtschaftlichen Strategie die Firma Schaeffler die Transformation bewältigen will und was Betriebsräte sowie Gewerkschaften konkret für die Beschäftigungssicherung an ihren Standorten tun können. Der Vortrag wurde anschließend im Plenum diskutiert sowie in einer Gruppenarbeit vertieft. Die Ergebnisse der drei Arbeitsgruppen wurden zum Abschluss des Tages im Plenum präsentiert.

Zweiter Tag: Arbeitgebervorträge und Diskussion mit dem Vorstand

Am zweiten Sitzungstag, dem 14. Juli, standen die Arbeitgeberbeiträge auf der Tagesordnung. Ausführlich stellten Corinna Schittenhelm als Personalvorstand, Jürgen Ziegler als CEO Europa sowie Andreas Hamann als Personalchef Europa die aktuelle wirtschaftliche Situation des Konzerns in der Region Europa sowie die Personalstrategie des Vorstands dar. Anschließend erläuterte Thomas Fußhöller in einer Präsentation die Nachhaltigkeitsbemühungen von Schaeffler, die unter anderem in einen neuen Unternehmenskodex münden. In einer Diskussion wurde deutlich, dass die Vertreterinnen und Vertreter des Europäischen Betriebsrats vom Management mehr Anstrengungen zur Beschäftigungssicherung erwarten. Viele Arbeitsplätze wurden und werden von West- und Südeuropa nach Osteuropa verlagert, mittlerweile auch direkt ins noch günstigere Ostasien. Ulrich Schöpplein, EBR-Vorsitzender und Betriebsratsvorsitzender des von Schließung betroffenen Standorts Eltmann, meint: „Die Transformation darf nicht zu Lasten der Beschäftigten geschehen, wie das beim Restrukturierungsprogramm SPACE in Deutschland passiert!“

Dritter Tag: Länderberichte – Beschäftigungssicherung und Arbeitsbedingungen

Am dritten Sitzungstag, dem 15. Juli, beschäftigten sich die Delegierten mit den 12 Länderberichten, die jeweils mit einem Foliensatz präsentiert wurden. Anhand zahlreicher Nachfragen entspann sich eine lebhafte Debatte über die unterschiedlichen Wirtschafts- und Arbeitsbedingungen sowie Gewerkschaftsstrukturen in den Ländern und Möglichkeiten der Verbesserung. Im freiwilligen Abendprogramm konnten die Delegierten dann noch die wunderschöne UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Bamberg in einer privat organisierten und sehr kurzweiligen Stadtführung kennen lernen. Ulrich Schöpplein zieht ein positives abschließendes Fazit: „Ich bin als neuer Vorsitzender des EBR sehr froh, dass wir uns nach zwei Jahren wiedersehen und austauschen konnten. Das ist für unsere Arbeit immens wichtig. 2020 konnte unsere Versammlung leider wegen Corona nur als Videokonferenz stattfinden. Umso wichtiger war es, dass wir uns diesmal persönlich treffen konnten. Gewerkschafts- und Betriebsratsarbeit lebt von der Solidarität, die wir nur im sozialen Kontakt herstellen können. Wir wollen nun unsere Zusammenarbeit wieder intensivieren und streben gemeinsame Aktivitäten für den Erhalt unserer Arbeitsplätze und gutes Arbeiten bei Schaeffler im Homeoffice an.“

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