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05.11.2021
Hirschaid: Die Fließbänder stehen still

Der Fränkische Tag berichtet über die regionalen Auswirkungen des Chipmangels und geht dabei auch auf die Situation bei Schaeffler ein

Markus Zirkel, Betriebsratsvorsitzender in Hirschaid

Wegen der Lieferengpässe bei Halbleitern stehen die Bänder der Autohersteller, und dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Zulieferer. Bei Bosch Bamberg, Brose Bamberg, Valeo und Schaeffler Hirschaid stehen deshalb Kurzarbeit bzw. Schließtage an.

Auch andere Metalle sind teilweise knapp geworden, so dass laut Martin Feder von der IG Metall-Geschäftsstelle Bamberg eine paradoxe Situation entstanden ist: Trotz voller Auftragsbücher in der Industrie, auf dem Niveau von 2015, wird aufgrund des Materialmangels lediglich auf dem Niveau des Frühjahrslockdowns 2020 produziert.

Markus Zirkel, Betriebsratsvorsitzender bei Schaeffler Hirschaid, wird mit den Worten zitiert: "Wir sind komplett in die Kurzarbeit gefahren und werden danach selektiv, also je nach Kundennachfrage und Produktionsbereich, wieder aktiviert." Von den 1.340 Beschäftigten seien 1.280 in Kurzarbeit, was eine starke Belastung für die Betroffenen sei. Die Belegschaft trage die Situation aber diszipliniert mit. Inklusive Leiharbeit sei innerhalb eines Jahres rund 25 Prozent der Beschäftigung am Standort Hirschaid abgebaut, was zusätzlich zur Verunsicherung beitrage. Bis Jahresende werde nun erst einmal weniger gefertigt in Hirschaid, und dann sei es von den Lieferketten abhängig, wie es weitergehe. Zu befürchten sei, dass sich der Chipmangel bis weit ins Jahr 2022 hinziehe und somit weiterhin auch die Zulieferer belaste.

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