Startseite
03.12.2021
IG Metall: Die Automobilindustrie im November 2021

Neuzulassungen in Deutschland von Januar bis September 2021 um 1,2 Prozent unter Vorjahr – Elektro- und Hybridfahrzeuge mit 38 Prozent Marktanteil in Europa – Weltweit starkes Wachstum des Automarkts nach "Corona-Schock"

Die Absatzentwicklung in Deutschland zeigt leicht nach unten

Autoexport und -umsatz sind seit 5 Jahren in Deutschland rückläufig

Der Anteil alternativer Antriebe in Europa stieg zuletzt enorm

In allen Märkten weltweit wächst die Anzahl der Pkw-Neuzulassungen

Die deutsche Automobilindustrie baut seit zwei Jahren Beschäftigung ab

In Deutschland sind die Zukunftsaussichten der Branche durchwachsen

Die Automobilbranche erholt sich aktuell von der schweren weltweiten Corona-Krise. Seit dem 1. Quartal 2020 waren die Autoabsätze wegen der Lockdown-Politik global eingebrochen. Trotz des momentanen Aufschwungs: Bis das Niveau vor der Krise erreicht ist, wird es nach Expertenmeinung noch einige Jahre dauern.

Denn bereits seit 2018 befand sich der weltweite Automobilabsatz im Abschwung, insbesondere aufgrund schwacher Zulassungszahlen im größten Markt China, bei Stagnation in den großen Märkten Nordamerika und Europa. So ist es nicht verwunderlich, dass die deutsche Automobilindustrie seit fünf Jahren ein Schrumpfen von Produktion und Export in Deutschland zu verzeichnen hat. Dies liegt teilweise an der erfolgreichen Globalisierungsstrategie (Stichwort: Produktion vor Ort), aber auch am weltweit schrumpfenden Markt.

Doch andererseits zeigen sich bei der Umstellung auf den Megatrend Elektromobilität erste deutliche Erfolge. So wuchs der Anteil alternativer Antriebe bei den Neuzulassungen in Europa im ersten Dreivierteljahr 2021 erheblich, auf 38 Prozent. Mit Europa waren dabei die Staaten der Europäischen Union und der Europäischen Freihandelszone sowie das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland abgedeckt. Von den 38 Prozent Marktanteil entfielen jeweils 9 Prozent auf rein batterieelektrische und auf Plug-In-Hybridfahrzeuge.

Dazu kamen 20 Prozent Hybridfahrzeuge (Verbrenner- und Elektromotor) und 2 Prozent Gasfahrzeuge sowie weitere elektrische Antriebe. Es bleibt abzuwarten, ob dieser wachsende Erfolg von Elektromobilität auch mit einem insgesamt steigenden weltweiten Absatz einhergeht. Bei der Herstellung von reinen Elektromobilen ist allerdings ein Rückgang von Beschäftigung zu erwarten, weil dafür weniger Arbeitsschritte erforderlich sind. Nur ein insgesamt wachsender Automobilmarkt könnte somit die Beschäftigung in der deutschen Autoindustrie stabil halten. Dementsprechend zurückhaltend sind auch die Erwartungen der deutschen Automobilbranche an die weitere Beschäftigungsentwicklung hierzulande: 82 Prozent rechnen mit Stagnation, jeweils 9 Prozent mit steigender bzw. sinkender Beschäftigung.

Druckansicht