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20.12.2021
Schaeffler-Pilotprojekt erzeugt grünen Wasserstoff aus Meerwasser

Schaeffler erweitert Kompetenzen, Technologien und Produkte bei Produktion grünen Wasserstoffs – Innovative Lösung zur Entsalzung und Reinigung von Meerwasser

Die Pilotanlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff aus Meerwasser auf der niederländischen Insel Texel. In ähnlicher Bauweise könnte diese in wenigen Jahren in Offshore-Windparks zum Einsatz kommen. (Foto: Schaeffler)

Technologie erfolgreich im Hafen von Texel erprobt

Nur der aus erneuerbaren Energien hergestellte, sogenannte grüne Wasserstoff ist klimaneutral. Schaeffler, einer der weltweit führenden Automobil- und Industriezulieferer, arbeitet deshalb gezielt an Lösungen, mit denen sich die für die Energiewende erforderlichen Mengen an grünem Wasserstoff herstellen lassen.

Gemeinsam mit Wageningen Food & Biobased Research (WFBR, einem Teil der Universität Wageningen) und mit Fördermitteln der niederländischen Förderungsagentur RVO realisierte das seit Sommer 2021 zu Schaeffler gehörende niederländische Start-up Hydron Energy B.V. dazu eine Machbarkeitsstudie: Im Rahmen des Projekts SEA2H2 wies das Konsortium nach, dass sich klimaneutraler Wasserstoff aus Meerwasser gewinnen lässt.

Grüner Wasserstoff mit Energie aus Offshore-Windparks

Die Herausforderung für die beschriebene Anwendung liegt unter anderem in der Aufbereitung des Meerwassers für die Membranelektrolyse. Denn Elektrolyseure setzen hochreines Wasser voraus. Meerwasser muss dazu entsalzt sowie aufwändig gereinigt und gefiltert werden. Die dafür gemeinsam mit dem WFBR entwickelte Lösung ist ebenso innovativ wie einleuchtend: Zur Aufbereitung des Meerwassers wird die Abwärme des Elektrolyse-Prozesses genutzt. Mit dieser Technologie lässt sich grüner Wasserstoff mit Energie aus Offshore-Windparks erzeugen und über Pipelines an Land befördern.

Die Funktionsfähigkeit seiner Wasseraufbereitung hat Hydron bereits in einer auf der niederländischen Nordseeinsel Texel betriebenen Testanlage nachgewiesen. Als Teil von Schaeffler arbeitet das Hydron-Team nun an der Skalierung der Filter-, Entsalzungs- und Membranelektrolyse-Komponenten für Einsätze in industriellem Maßstab bei gleichzeitiger Reduktion der Kosten sowie der Steigerung von Betriebseffizienz und Langlebigkeit.

Wasserstoff als strategisches Geschäftsfeld bei Schaeffler

„Aus der grünen Energie von Offshore-Windkraftanlagen gewonnener Wasserstoff wird für das Erreichen der europäischen Klimaziele eine entscheidende Rolle spielen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit unserer Entwicklung und den bereits gewonnenen Erfahrungen zum weiteren Ausbau der Wertschöpfungskette von Schaeffler und zur wettbewerbsfähigen Produktion von grünem Wasserstoff beitragen können“, sagt Sander ten Hoopen, einer der Gründer von Hydron Energy B.V. und heutiger Leiter des Schaeffler Systemengineerings.

Als wesentlicher Faktor in den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Mobilität ist Wasserstoff ein wichtiges strategisches Geschäftsfeld für Schaeffler und Teil der Roadmap 2025. So ist Schaeffler etwa auch am Wasserstoff-Leitprojekt H2Giga des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung beteiligt. Als Konsortialführer des Teilprojekts „Stack Scale up – Industrialisierung PEM Elektrolyse“ arbeitet das Unternehmen darin gemeinsam mit neun Partnern aus Industrie und Forschung, um schnellstmöglich die serienmäßige Herstellung neuester Elektrolyse-Stacks zu realisieren.

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