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19.09.2022
Von: AC/BE
Tarifauftakt in Nürnberg

"Wir fordern 8%" mit dieser Aussage will die IG Metall durch höhere Entgelte die Kaufkraft und Wirtschaft stärken. 4000 Beschäftigte trafen sich mit Bannern, Fahnen und Trillerpfeifen am 15.09.2022 in Nürnberg vor der Meistersingerhalle, um den in ihr tagenden Tarifkommissionsmitgliedern des Arbeitgeberverbands einen Vorgeschmack auf ihre Aktionsbereitschaft zu geben.

Foto: Bernd Edelmann. Solidarität gewinnt!

Foto: VK Schaeffler. Gemeinsam stark

Foto: Chandra Moenssad. Jugend braucht Zukunft

Die IG Metall ist mit ihrer Forderung nach 8 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten für die Beschäftigten und Auszubildenden in die erste Tarifverhandlung der bayerischen Metall- und Elektroindustrie gestartet.

Johann „Jacky“ Horn, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall Bayern betont, dass die Unternehmen besser dastehen würden als die meisten anderen Branchen. Sie hätten selbst zu Coronazeiten Gewinne eingefahren und 20.000 weitere Arbeitsplätze in Bayern aufgebaut. Aufträge seien genügend vorhanden und die Zukunftsprognosen positiv. Daher sei die Forderung auch angemessen.

Viele Beschäftigte haben Angst vor der Inflation und den steigenden Gaspreisen. Anders als die Unternehmen können sie die Kosten nicht weitergeben. Wenn die Unternehmen in ihren Prognosen also Einkäufe von Privatpersonen inkludieren würden, müssten sie ihre potentiellen Kunden auch entsprechend finanziell ausstatten, erklärte Horn. Vor der Veranstaltung erklärte Horn seine Bereitschaft, in den Arbeitskampf zu gehen, wenn die Arbeitgeberseite sich nicht zu Verhandlungen bereiterklären würde.

In der ersten Runde ist noch keine Annäherung erfolgt. Obwohl die Lage ähnlich eingeschätzt wird, ziehen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite daraus bisher unterschiedliche Schlüsse.

Die bayerischen Schaeffler-Standorte waren mit zahlreichen Mitgliedern vertreten. Sie haben ein Zeichen gesetzt: wenn das Unternehmen gut an ihrer Arbeit verdient, haben sie auch Anspruch auf ihren Teil des Gewinns.

In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie arbeiten 855.000 Beschäftigte. Der Tarifvertrag läuft im September aus, die 2. Tarifverhandlung findet am 06. Oktober in München statt. Auch in anderen Bundesländern starten die Metaller in Tarifverhandlungen, die Beschäftigten bekunden ihre Solidarität.

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