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16.09.2021
Von: AC
Tarifauftakt in Nürnberg

"Wir fordern 8 %". Mit dieser Aussage will die IG Metall durch höhere Entgelte die Kaufkraft und die Wirtschaft stärken. 4000 Beschäftigte trafen sich mit Bannern, Fahnen und Trillerpfeifen am 15.09.2022 in Nürnberg vor der Meistersingerhalle, um den in ihr tagenden Tarifkommissionsmitgliedern des Arbeitgeberverbands und der IG Metall einen Vorgeschmack auf ihre Aktionsbereitschaft zu geben.

Schweinfurt, Gemeinsam stark Foto: VK Schaeffler

Jugend braucht Zukunft Foto: Chandra Moennsad

Metaller: Solidarität gewinnt! Foto: Bernd Edelmann

Die IG Metall ist mit ihrer Forderung nach 8 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten für die Beschäftigten und Auszubildenden in die erste Tarifverhandlung der bayerischen Metall- und Elektroindustrie gestartet.

Johann „Jacky“ Horn, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall Bayern betont, dass die Unternehmen besser dastehen würden als die meisten anderen Branchen. Sie hätten selbst zu Coronazeiten Gewinne eingefahren und 20.000 weitere Arbeitsplätze in Bayern aufgebaut. Aufträge seien genügend vorhanden und die Zukunftsprognosen positiv. Daher sei die Forderung auch angemessen.

Viele Beschäftigte haben Angst vor der Inflation und den steigenden Energiepreisen. Anders als die Unternehmen können sie die Kosten nicht weitergeben. Wenn die Arbeitgeber in ihren Prognosen also Einkäufe von Privatpersonen inkludieren würden, müssten sie ihre potentiellen Kunden auch entsprechend finanziell ausstatten, erklärte Horn. Vor der Veranstaltung versprach Horn, in den Arbeitskampf zu gehen, wenn die Arbeitgeberseite sich nicht zu Verhandlungsergebnissen bereiterklären würde.

In der ersten Runde ist noch keine Annäherung erfolgt. Obwohl die Lage ähnlich eingeschätzt wird, ziehen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite bisher unterschiedliche Schlüsse.

Auch die bayerischen Schaeffler-Standorte waren mit zahlreichen Beschäftigten vertreten. Sie haben ein Zeichen gesetzt: wenn das Unternehmen gut an ihrer Arbeit verdient, haben sie auch Anspruch auf ihren Teil des Gewinns.

In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie arbeiten 855.000 Beschäftigte. Der Tarifvertrag läuft im September aus, die 2. Tarifverhandlung findet am 06. Oktober in München statt. Auch in anderen Bundesländern starten die Metaller in Tarifverhandlungen und bekunden einander ihre Solidarität.

 

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