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20.09.2022
Von: AC
Sitzung des Wirtschaftsausschusses der Schaeffler AG

Am 14. September 2022 fand die Sitzung des Wirtschaftsausschusses in Höchstadt statt. Inhaltlich wurde sich mit den Umsatzergebnissen im 2. Quartal beschäftigt.

DIESE THEMEN MÜSSEN WIR IM BLICK BEHALTEN

Zu Beginn wurde der Blick auf die aktuellen Rahmenbedingungen der Branche gerichtet. Sie gelten zurzeit als besonders herausfordernd, unter anderem da die Energieversorgung dieses Jahr in ganz Deutschland Verunsicherung auslöst. Veränderungen, um den Verbrauch zu reduzieren, können sich auf die Beschäftigten und ihre Arbeitszeiten auswirken. Die Kosten treffen auch die Zulieferer, welche die Preiserhöhungen weitergeben. Unklarheiten wie Handelskonflikte auf politischer Ebene, Engpässe in den Lieferketten und die Covid-19 Pandemie wirken sich stark auf die Vorgänge im Unternehmen aus. Künftige Arbeitsformen waren ein Thema, unter anderem der Umgang mit Home Office bei Schaeffler wurde dargelegt.

Bezogen auf die Divisionen wurden unterschiedliche Entwicklungen erkennbar:

INDUSTRIE

Die Industrie steht durch ihre sehr gute Auftragslage einem Prozess von Einstellungen, Zukäufen und Restrukturierungsmaßnahmen in Verbindung mit Werkschließungen gegenüber.

AUTOMOTIVE

Hier findet die Transformation hauptsächlich statt. Auslaufmodelle wie Motoren und Getriebe werden in den nächsten Jahren aus dem Produktportfolio genommen, durch die Umstellung auf E-Mobilität hat nicht jeder Standort eine Alternative. Die Gewinnerwartungen des Unternehmens werden laut Schätzungen ab 2025-26 generiert. Bei einem Vergleich mit weiteren großen deutschen Zulieferern werden ähnliche Tendenzen wie bei Schaeffler festgestellt.

WAS SAGT DER ARBEITGEBER?

Die Arbeitgeberseite bestätigt viele der genannten Marktunsicherheiten, stellt aber auch positive Entwicklungen für einzelne Divisionen vor. Die Industrie hat im 2. Quartal mehr als eine Milliarde Euro Umsatz gemacht und in den Automotive Technologies beweisen sich einige neue Produkte wie die 4in1 E-Achse und das BEV Thermal Management in der E-Mobilität. Gemeinsam mit dem Automotive Aftermarket können alle drei Sparten global eine positive Umsatzentwicklung aufweisen, nur in China haben sich die Zahlen bezüglich der Unternehmenserwartung negativ entwickelt.

TRANSFORMATION - WAS JETZT?

Es werden großflächige Weiterqualifikationen notwendig, um die neue Situation angemessen untersuchen zu können. Hierzu braucht es auch eine starke interne Zusammenarbeit im Unternehmen, welche auch die Zulieferer und die Belegschaft erfolgreich miteinbezieht. Der Ausbau und die Pflege von externen Netzwerken in die Branche, die Wissenschaft, die Politik und zu gesellschaftlichen Stakeholdern ist ebenfalls erwünscht. Er soll sich koordinieren, um gemeinsame Grundlagen auszuarbeiten, die nach außen getragen werden können.

FAZIT

Der GKBR wie auch die Arbeitgeberseite stellen fest, große Herausforderungen stemmen zu müssen. Sie reichen von Schaeffler-internem Nachholbedarf über branchenspezifische Transformationen und Problematiken bis hin zu globalen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen.

Für die notwendige Analyse ist der GKBR auf ein weitreichendes internes wie externes Netzwerk angewiesen, außerdem ist eine ständige Weiterqualifizierung im Angesicht der Transformation unbedingt notwendig. Anstatt auf direkte Einwirkungen von außen zu reagieren, muss der GKBR in Zukunft in Verbindung mit den Standortverantwortlichen proaktiv mögliche Tendenzen ausmachen und darauf antworten, bevor sie sich zu Herausforderungen entwickeln.

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