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21.10.2022
Von: AC
GKBR-Sitzung vom 17. Oktober bis 19. Oktober in Bühl

Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat (=GKBR) ist zu seiner letzten Sitzung in diesem Jahr zusammengekommen. Diese Sitzungen gelten dem Austausch über die aktuelle Lage an den Standorten und den Gremien des GKBR, außerdem beinhalten sie eine Berichterstattung durch die Arbeitgeberseite sowie die Erstellung und Bearbeitung von Konzernbetriebsvereinbarungen. Den Vertreter*innen der Standorte bieten diese Sitzungen die Möglichkeit, sich über die aktuelle Lage auszutauschen und daraus Schlüsse für mögliche Handlungen zu ziehen.

Die Vertreter*innen des GKBR vor dem Tagungssaal in Bühl.

Die Industrie-Division befindet sich nach Einschätzung des Betriebsrats in einem stetigen Wachstum mit einem soliden Umsatz und einer guten Ergebnisperformance, auf der anderen Seite verzeichnet die Automotive-Division sehr hohe Schwankungen. Das liegt unter anderem an der Transformation weg von den fossilen Energien und hin zur Elektromobilität: die Abnehmer*innen haben ihre Produkte noch nicht komplett auf E-Mobilität umgestellt und ihre Anforderungen an ihre letzten Produktpaletten von Autos mit Verbrennungsmotoren sind unterschiedlich, was hohe Auflagen erschwert. Die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und geopolitischen Krisen erschweren zusätzlich die Produktion. Teilweise werden zwar die Standorte modernisiert, beispielsweise durch den Neubau in Bühl für mehr Projektfläche, der Betriebsrat wünscht sich bei solchen Initiativen aber einen größeren Fokus auf den Erhalt und den Ausbau von Arbeitsplätzen in Deutschland. Für eine genauere Einschätzung der Auswirkungen von Transformation wird nun in Zusammenarbeit mit dem INFO-Institut eine Umfrage bei den Betriebsräten aller Standorte durchgeführt. Sie soll die Betroffenheit von Umstellungen im Allgemeinen ermitteln und an den Automotive-Standorten eine vertiefte Analyse starten.

Zusätzlich zu den Betriebsrät*innen waren mehrere Gäste eingeladen. Vonseiten der IG Metall machte Barbara Resch, die im Bezirk Baden-Württemberg in der IG Metall für Tarifpolitik zuständig ist, darauf aufmerksam, dass die Metall- und Industriewirtschaft in den letzten Jahren insbesondere durch den privaten Konsum angekurbelt worden ist. Jetzt müsse die Belegschaft ihren Forderungen nach einer Lohnerhöhung eine starke Stimme geben und sich an den geplanten Aktionen beteiligen. IG-Metall-Vorstand Jochen Homburg analysierte die bevorstehende Veränderung in der betrieblichen Altersversorgung von Schaeffler.

Auch die Arbeitgeberseite berichtete von der Umgestaltung der bestehenden Versorgungsordnung, dem Schaeffler-Pensionsplan. Hierzu wird voraussichtlich in der nächsten Zeit Informationsmaterial für die gesamte Belegschaft zur Verfügung gestellt werden. Außerdem plant die Arbeitgeberseite, den Bereich der Nachhaltigkeit vom Themenblock Environment, Health and Safety zu trennen, um sich gesondert darauf zu konzentrieren. Die Ziele, die sich das Unternehmen in diesen Bereichen stellt, werden auf unterschiedliche Faktoren hin kontrolliert, um die Erreichung der Ziele messen zu können. Gemeinsame Aktionstage sollen auf gesundheitliche Probleme aufmerksam machen.

Am dritten Tag der Veranstaltung haben die Betriebsrät*innen in verschiedenen Arbeitsgruppen rückblickend die Betriebsrätevollversammlung bewertet und sich dazu ausgetauscht, wie sie die Ergebnisse in ihrer Arbeit vor Ort umsetzen. Nach einer Werksführung im Werk in Bußmatten, das einen Teilbereich zurzeit auf E-Mobilität umstellt, gab die Runde eine gemeinsame Einschätzung zum Abschluss.

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