Startseite
02.11.2022
Von: AC
Dritte Verhandlungsrunde in Augsburg

Die IG Metall Bayern hat auch zur dritten Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeberverband zu einer Kundgebung vor dem Verhandlungslokal aufgerufen. 4000 Leute beteiligten sich an dem Demonstrationszug, um ihre Forderungen deutlich zu machen, darunter waren viele Beschäftigte der bayerischen Schaeffler-Standorte. Es war die letzte Runde vor Ablauf der Friedenspflicht für die Metall- und Elektroindustrie, da kein annehmbares Ergebnis vorgelegt wurde, ruft die IG Metall nun deutschlandweit zu Warnstreiks auf.

Transformation bei Schaeffler - Alle mitnehmen! Foto: Agnes Conrad

Schaeffler-Vertrauensleute Herzogenaurach. Foto: Agnes Conrad

Der Schaeffler-Standort Ingolstadt in Augsburg. Foto: Robert Lauffer.

Der Arbeitgeberverband vbm hat steuer- und abgabenfreie Inflationszahlungen in der Höhe von 3000 Euro angeboten, die innerhalb von einer Laufzeit von 30 Monaten ausgezahlt werden sollen. Außerdem soll es für dieselbe Laufzeit eine prozentuale Erhöhung der Entgelte geben, doch wie hoch diese sein soll, wurde nicht ausgeführt. „Dieses Angebot ist eigentlich gar kein Angebot, weil die Arbeitgeber auf unsere Forderung nach 8 Prozent mehr Geld überhaupt nicht eingehen. Damit provozieren die Arbeitgeber den Widerstand der Beschäftigten. Die Menschen brauchen jetzt eine deutliche prozentuale Entgeltsteigerung und nicht irgendwann 2024. Die Lage der Branche ist deutlich besser als von den Unternehmen dargestellt. Unsere berechtigte Forderung nach 8 Prozent mehr Geld für die inflationsgeplagten Beschäftigten ist von den Unternehmen absolut leistbar“, sagt Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall Bayern Johann Horn. Die Forderung nach 30 Monaten Laufzeit ist auch deswegen problematisch, weil sich die Inflationsrate auch 2023 weiter verändern wird. Die nicht bezifferte Erhöhung, die sich die Arbeitgeberseite vorstellt, wird solche Entwicklungen nicht berücksichtigen und die Beschäftigten in ihrer Not allein lassen. Besonders für die unteren Entgeltgruppen sind die derzeitigen Preiserhöhungen nicht zu stemmen.

Unter diesen Umständen sieht sich die IG Metall gezwungen, bundesweit zu Warnstreiks aufzurufen. Nicht nur ist eine Tariferhöhung ohne genaue Bezifferung kein richtiges Angebot, der vbm möchte auch bestehende tarifliche Standards aufweichen. Das Weihnachtsgeld zu verhandeln oder zu streichen ist für die IG Metall keine Option, ebenso eine Einschränkung des T-ZUG B. Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat von Schaeffler ist entrüstet angesichts solcher Vorschläge und stimmt mit der IG Metall überein, dass die Gewinnmaximierung der Konzerne keinen Vorrang vor der Existenzsicherung seiner Arbeitnehmer*innen haben darf. Um doch noch gute Ergebnisse zu erzielen, ist man bereit, sich an den entsprechenden Aktionen zu beteiligen.

Druckansicht