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16.11.2022
Von: AC
GKBR-Sondersitzung am 15. November

Angesichts des Abbauprogramms ist der Gesamt- und Konzernbetriebsrat in Schweinfurt zusammengekommen, um die Lage und die Diskussionen an den Standorten zu erörtern, nachdem in den betroffenen Werken Veranstaltungen zur Information der Beschäftigten stattfanden.

Die Teilnehmenden der GKBR-Sitzung zeigen sich solidarisch im Warnstreik. Foto: Agnes Conrad.

Die Automotive-Division ist stark vom Stellenabbau betroffen. Zugleich sind die aktuell veröffentlichten Zahlen im dritten Quartal positiv: der Umsatz ist 20,2 % höher gegenüber dem Vorjahr, die EBIT-Marge liegt bei 8,4 %. Trotzdem wird der Transformationsprozess bei Schaeffler durch die Krisen des Marktes beschleunigt. Das Ende der Verbrennungsmotoren ist perspektivisch absehbar. Den Standorte Herzogenaurach, Bühl und Homburg wurde mitgeteilt, wie viele Stellen die Arbeitgeberseite abbauen will und in welchen Bereichen das passieren soll. Dabei gibt es an denselben Standorten teilweise offene Stellen, welche auch intern durch Weiterqualifizieung besetzt werden könnten. Es sind weitere Informationsveranstaltungen geplant.

Anders ist es an den Standorten Ingolstadt und Morbach. Hier soll gemeinsam mit der Arbeitgeberseite ein Zukunftskonzept erstellt werden. Vor Ort ist noch unklar, ob und wann neue Produktreihen angesiedelt werden. Gunzenhausen soll dem Aftermarket zugeordnet werden, dieser Wandel wird Herausforderungen mit sich bringen.

Die Grenze der Transformation: Solidarität

Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Transformation sozial zu gestalten. Hierzu gibt es folgende Richtlichen:

- Keine betriebsbedingten Kündigungen

- Keine Verlagerungen ohne Ausgleich

- Keine Werksschließungen.

Dafür gilt es, solidarisch und in gemeinsamen Aktionen zu handeln. Rechts- und Expertenhilfe wird sich der GKBR in dieser Zeit ebenfalls holen.

Mit dieser Entscheidung begaben sich die Teilnehmenden zum in Schweinfurt stattfindenden Warnstreik, um die 4.500 Beschäftigten auf der Kundgebung zu unterstützen. Mit Trillerpfeifen, Applaus und Zurufen zeigten sie sich mit der Forderung nach acht Prozent mehr Gehalt solidarisch.

Im Anschluss forderten sie im letzten Teil der Sitzung zentrale Aktionen, die einzelnen Standorte sprachen sich für ein gemeinsames und solidarisches Vorgehen aus und fassten eine Reihe an Beschlüssen, unter anderem für Expertenhilfe vom INFO-Institut Niedersachsen zur Erstellung eines eigenen Restrukturierungsprogramms.

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