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19.12.2022
Von: FG/SV/SL
Arbeitgeber verweigert Sonderregelung zum aktuellen Tarifabschluss

Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat hatte bzgl. dem aktuellen Tarifabschluss dem Arbeitgeber folgende Vorgehensweise unterbreitet:

1. Für die deutschen Standorte der Schaeffler AG soll die erste Einmalzahlung mit den Abrechnungen Dezember 2022 und Januar 2023 zur Auszahlung gebracht werden.

2. Für unseren Standort in Luckenwalde wird die Auszahlung der Gesamtsumme in Höhe von 3.000 Euro im Februar 2023 vorgeschlagen, um vor der Schließung des Standortes im Frühjahr 2023 den notwendigen Inflationsausgleich zu erhalten.

3. Für den Standort in Suhl wird ebenfalls ein Inflationsausgleich in Höhe
von 3.000 Euro vorgeschlagen.

 

Der Arbeitgeber hat sich hierzu wie folgt positioniert:

Schaeffler wird für die Tarifmitarbeiter bei Schaeffler in Deutschland die beiden Teilbeträge des ersten Inflationsausgleichpaketes mit den Entgeltabrechnungen im Januar und Februar 2023 zur Auszahlung bringen.
Für den Standort Suhl gilt dasselbe Verfahren.

Für den Standort Luckenwalde hält sich Schaeffler an die Vorgehensweise des Tarifvertrages. Dies bedeutet, dass die Beschäftigten nicht von dem zweiten Paket des Inflationsausgleiches profitieren.

 

Diese Entscheidung des Unternehmens ist kritikwürdig.

 

Salvatore Vicari, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, äußert sich:

Der Arbeitgeber verweigert eine vorzeitige Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie und verweigert eine Sonderregelung für unsere Kolleginnen und Kollegen in Luckenwalde, deren Werk im Frühjahr 2023 geschlossen wird. Das ist nicht in Ordnung! Für die Beschäftigten in Luckenwalde ist das eine eiskalte Abfuhr von notwendiger finanzieller Unterstützung in schwieriger Zeit. Es zeigt sich, dass Cash und der Kapitalmarkt über den Beschäftigten steht.

Mein Appel an das Management: Unsere Mitarbeiter sind das wertvollste Gut und das wichtigste Erfolgskapital von Schaeffler. Die Mitarbeiter haben mehr verdient.

 

Auch Susanne Lau, Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, meint hierzu:

Der Vorstand hat sich vorerst zum Auszahlungsmodus in Schweigen gehüllt und ließ sich unserer Meinung nach für seine finale Rückmeldung zu viel Zeit. Dadurch konnte die erste Auszahlung nicht mehr im Dezember erfolgen. Eine frühere Entscheidung hätte den Mitarbeitenden das Weihnachtsfest noch versüßt. So entstand hier unser Eindruck: Reden ist Silber, Schweigen ist EBIT.

Mein Appell an das Management: In einem Familienunternehmen sollten die Menschen an erster Stelle stehen, nicht das Kapital.

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