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01.03.2023
Von: AC
Förderung für E-Autos sinkt: Zahl der Neuzulassungen geht stark zurück

Zum 1. Januar ist die Förderung für E-Autos deutlich zurückgegangen. Kund*innen erhielten 2022 beim Kauf eines rein batterieelektrischen Autos noch bis zu 9.000 € Umweltbonus vom Staat, jetzt sind es nur noch bis zu 6.750 €. Hybridfahrzeuge werden nicht mehr gefördert.

Die Transformation geht in deutschland nur schleppend voran. | Foto: Igor Pastierovic

Verglichen mit dem Vormonat ist im Januar 2023 die Zahl der neuzugelassenen E-Fahrzeuge um ein Drittel zurückgegangen. Das hängt direkt mit dem Anpassung der Förderungen zusammen. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Zahlen nun auf einem niedrigeren Niveau einpendeln. Neben der ausgelaufenen Förderung für Elektrofahrzeuge macht sich immer noch ein klarer Einbruch im gesamten PKW-Verkauf bemerkbar: es werden ein Drittel weniger PKWs neu zugelassen als im Vergleichszeitraum vor der Pandemie.

Und hatten die (teil-)elektrischen PKWs im Dezember noch mehr als die Hälfte der Neuzulassungen ausgemacht, waren es im Januar nur noch 15 %. Der Trend war vorausgesehen worden, trotzdem hatte sich die Bundesregierung für eine Kürzung der Subventionen entschieden.

Gestiegene Preise, schwache Infrastruktur

Autofahren wird insgesamt teurer. Die Sprit- und Strompreise sind weiterhin hoch, auch bei diversen Modellen wird es in den nächsten Jahren wohl klare Preissteigerungen geben. Das liegt unter anderem an der EURO7-Norm, die hohe Investitionen in der Forschung und Entwicklung einfordert (siehe dazu den Link). Die Norm hat das Ziel, Autofahren umweltfreundlicher zu machen. Das Projekt läuft aber Gefahr, die Mobilität einzuschränken.

Ein weiteres Problem in der Elektrifizierung ist die Ladesäuleninfrastruktur. Laut EU-Vorgaben soll es eine Ladesäule pro zehn Elektroautos geben, also bis 2030 etwa 1 Million öffentliche Ladesäulen in Deutschland. Der Aufbau des Netzes ging aber bisher deutlich langsamer voran als die Zahl der Neuzulassungen gestiegen ist. Kamen 2021 auf eine Ladesäule noch 17 E-Autos, ist es inzwischen eine Ladesäule pro 24 E-Autos. Selbst wenn die Verkaufszahlen rückläufig sind, wären jährlich noch über 100.000 neue Säulen nötig. 2021 wurden 15.880 neue Ladepunkte aufgestellt, die Zahl ist 2022 nicht wesentlich gestiegen. Nun hat das Bundeskabinett ein neues Budget dafür beschlossen. Das sollte den Ausbau beschleunigen, aber auch eine Zusammenarbeit mit den Automobilherstellern wäre in dieser Hinsicht förderlich. Einige von ihnen haben sich bereits zusammengetan, um gemeinsam einen Ausbau von Schnellladestationen auf Autobahnen zu organisieren.


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