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17.03.2023
Von: AC
Wirtschaftsausschusssitzung: Der Jahresabschluss aus Sicht der Betriebsräte

Eine Woche nach der Veröffentlichung des Jahresabschlusses der Schaeffler AG fand am 15. März die Wirtschaftsausschusssitzung statt. Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat bewertete die Zahlen und richtete seine Fragen an die Arbeitgeberseite, dazu kamen Beiträge der IG Metall.

Den Anfang machte Andrea Grimm mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Zahlen. 15.809 Milliarden Euro Umsatz und ein EBIT von 974 Millionen: die Schaeffler AG konnte ihren weltweiten Umsatz 2022 zwar steigern, aber der Gewinn ist deutlich geschrumpft. Das mit Abstand größte Minus geht auf die Automobildivision zurück: die Transformation zur Elektromobilität wird die Gewinnmarge noch einige Jahre belasten.

Alle Divisionen haben in allen Regionen ein Umsatzplus gemacht, mit der Ausnahme der Automotive-Division in China. Sie verzeichnet dafür aber den höchsten Gewinn.

Berichte der Arbeitgeberseite

Die Arbeitgeberseite blickt vorsichtig-optimistisch in die Zukunft. Ihre Wachstumserwartungen für dieses Jahr sind zwar schwächer, aber der Arbeitsmarkt in den USA, die sinkenden Gaspreise in Europa und die wirtschaftliche Wiederbelebung in China sind positive Entwicklungen. Von der Inflation und dem Halbleitermangel konnte der Automotive Aftermarket profitieren, da statt Neuwägen eher Ersatzteile gekauft wurden.

In Deutschland ist die Beschäftigtenzahl seit Dezember 2021 um 1,1 % zurückgegangen. Die Arbeitgeberseite ging auf den Stellenabbau ein, den sie im November verkündet hatte. Mit der Arbeitnehmerseite ist nun ein Eckpunktepapier abgestimmt worden, welches die Grundsätze des Restrukturierungsprogramms definiert. Es wird bald für alle veröffentlicht.

Berichte aus der Arbeitnehmervertretung

Für die drei Divisionen fassten Susanne Lau (Automotive Aftermarket), Jürgen Schenk (Industrie) und Markus Zirkel (Automotive Technologies) das Geschäftsumfeld, neue Vorhaben und Prioritäten des Unternehmens vertieft zusammen. Thomas Höhn, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Schweinfurt, ging näher auf den Automotive-Bereich ein. Der Transformationsdruck sei in den Automobilunternehmen sehr stark. Einen klaren Vorteil hat Schaeffler allerdings in seiner Vielseitigkeit: die Gewinne in der Industriesparte federn im Unternehmen die finanziellen Verluste der nötigen Investitionen in den Automobilbereich ab. Die Branchenanalysen der Referenten des Gesamtbetriebsrats bestätigten diese Einschätzung und warfen einen tieferen Blick auf die wirtschaftliche Situation der größten Mitbewerber. Darüber hinaus untersuchten sie Veränderungen in Wirtschaft und Politik auf ihre Auswirkungen auf Schaeffler.

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