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17.04.2023
Von: RL
Ingolstadt im Fokus des Vorstands

Ingolstadt benötigt ein Standortkonzept, um nicht von der Schaeffler-Landkarte zu verschwinden. Der örtliche Betriebsrat hat ein Team aufgestellt und wendet sich an den Vorstand.

Thomas Inderst (links) und Robert Lauffer (rechts) arbeiten an einem Zukunftskonzept für Ingolstadt.

Der Betriebsratsvorsitzende Lauffer Robert und sein Stellvertreter Thomas Inderst hatten die Herausforderungen der E-Mobilität zusammen mit der IG Metall schon 2019 in den Betriebsversammlungen platziert: Sollte sie tatsächlich so in den Betrieben durchgeführt werden, wie die Endhersteller es sich vorstellen, würde der Standort, der über 50 Jahre lang nur für Verbrennerautos produziert hat, in seiner derzeitigen Form nicht weiter bestehen können. Sie warnten, dass es an der Zeit war, E-Mobilität ernst zu nehmen.

Erstmals im Jahre 2020 wurde der Betriebsrat in Ingolstadt in einem Termin darüber informiert, dass der Standort im Fokus der Vorstände stehe, da die Weiterführung sich für Schaeffler immer weniger lohnen würde. Seitdem suchen die Betriebsräte sämtliche Termine mit Politik, der Gewerkschaft und den Mitarbeiter*Innen, um den Standort zu erhalten. Nun verkündete der Vorstand im Herbst 2022 in einem Programm, das man Stellen an drei Standorten streichen müsse und für zwei weitere Standorte perspektivisch ein Zukunftskonzept benötigt werde: für Ingolstadt und Morbach.

Robert Lauffer, der Betriebsratsvorsitzende in Ingolstadt kritisiert, dass das Management viel zu lange damit gewartet hat, den Standort für die Zukunft fit zu machen. Nach der Ankündigung leitete er umgehend ein Team für ein neues Standortkonzept ein, das sich alle zwei Wochen trifft, um zeitnah Lösungen zu erarbeiten, die Ingolstadt auch nach 2025 erhalten werden. Mehrere Vorschläge der Beschäftigtenseite sind bereits an den Vorstand überbracht worden.

Lauffer machte klar, dass ein Scheitern des Standortkonzepts für ihn nicht infrage kommt: „Wenn es um die Lösungsfindung geht, ist neben der Arbeitnehmer*Innen- vertretung natürlich auch das Top-Management gefordert. Der Standort hat in den letzten 50 Jahren starke Leistungen in verschiedenen Motorenelementen auf den Weg gebracht, wie den Kipphebel, RSTM und MultiAir. Das hat man nur mit unseren qualifizierten und flexiblen Mitarbeiter*Innen erreichen können und für diese muss es jetzt am Standort Ingolstadt weitergehen. Denn unsere Beschäftigten haben einen großen Teil dazu beigetragen, Schaeffler zu dem zu machen, was es heute ist.“

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