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05.06.2023
Von: AC
Die neuen Wettbewerber

Chinesische Automarken werden in Deutschland langsam beliebter, von Januar bis März hatten sie einen Marktanteil von 2,5 Prozent. In Zukunft könnte aber laut Prognosen jeder fünfte neu zugelassene PKW ein chinesisches oder amerikanisches Auto sein.

Quelle: pixabay.

E-Mobilität aus China: Die Verkaufszahlen steigen

In Deutschland fahren vor allem Autos deutscher Hersteller. Das war bisher immer so, auch wenn sich einige ausländische Modelle unter sie gemischt haben. In der Wende zur E-Mobilität erfährt nun der amerikanische Tesla einen Aufschwung, aber auch viele chinesische Marken können hier erstmals E-Autos verkaufen. Darunter sind BYD, GWM und der ehemals britische MG, die bei niedrigeren Preisen mit den etablierten Marken sehr gut mithalten können. Modelle wie der Ora Funky Cat lassen sich technisch gar nicht von deutschen Modellen unterscheiden – in diesem Fall vom elektrischen BMW Mini, der in derselben chinesischen Fabrik gefertigt wird.

Nun wollen einige chinesische Hersteller auch vor Ort produzieren, so wie Tesla es bereits in seinem Werk in Brandenburg macht. Sie erwarten, dass dadurch die Verkaufszahlen steigen. GWM sieht sich bereits potentielle Standorte in Ostdeutschland an.

Noch besteht unter den deutschen Herstellern keine Einigkeit darüber, wie sie darauf reagieren sollen. Einige wünschen sich Unterstützung vom Staat exklusiv für deutsche Marken, um in der E-Mobilität aufzuholen. Andererseits fühlt sich eine gute Anzahl der deutschen Hersteller weniger bedroht, da der chinesische Markt bisher vor allem auf preiswerte Fahrzeuge setzt. Deutsche Marken wenden sich hingegen zunehmend dem Luxussegment zu

Die Investmentbank Bernstein ist in einer Analyse zu unterschiedlichen Szenarien gekommen, wie es weitergehen könnte. In einer konservativen Schätzung übernehmen chinesische Hersteller nur fünf Prozent des deutschen Markts und verdrängen damit vor allem ausländische Automarken. Tesla und die chinesischen E-Autos könnten aber auch bis zu 20 Prozent des Marktanteils der deutschen Hersteller übernehmen. Dann bleibt abzuwarten, ob und wie sie sich neu aufstellen. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten, müssen sie mit den chinesischen Kleinwägen in den Wettbewerb gehen: kleine Auflagen an Luxusautos sind für die Standorthaltung kein ausreichendes Zukunftskonzept.

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