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14.07.2009
Im Sog der AUB-Affäre

... kann man sich immer noch unverhofft wiederfinden. Der Forchheimer Oberbürgermeister ist in seiner Funktion als Vorsitzender des VfB Forchheim im Zusammenhang mit Spenden Wilhelm Schelskys angeklagt worden.

Verdacht auf Betrug und Steuerhinterziehung

Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU) ist nach Aussage der Staatsanwaltschaft Nürnberg gemeinsam mit einem ehemaligen Abteilungsleiter und einem Sportmanager wegen Betrugs und Steuerhinterziehung ins Visier der Justiz geraten. Er selbst hält sich, das zumindest hat er schonmal mit Schelsky gemeinsam, natürlich für unschuldig.

Der frühere AUB-Chef hatte bekanntlich nach den Erkenntnissen der Ermittler die erste Handball-Herrenmannschaft des VfB Forchheim in seinem Heimatort finanziell unterstützt und in einigen Fällen die Gehälter von Spielern und Trainern übernommen. Für diese Zahlungen seien weder Lohnsteuer noch Sozialversicherungsbeiträge abgeführt worden, erklärt nun die Anklagebehörde; eine eigens für das Sponsoring ins Leben gerufene Marketing-Gesellschaft habe die Zahlungen vor den Sozialversicherungen mit falschen Angaben verschleiert.

Es war wie immer Schelsky allein...

Stumpf bestritt die Vorwürfe unmittelbar nach Bekannwerden und erklärte, die von der Staatsanwaltschaft unterstellte Mitwisserschaft an den Aktivitäten habe man nicht gehabt. Nach seiner Darstellung ging Schelsky so selbstherrlich vor, wie man das bereits aus den Aussagen etlicher früherer AUB-Funktionäre kennt: sehr eigenmächtig und ohne sich in die Karten sehen zu lassen. Es mag stutzig machen, dass auch über lange Zeiträume nie Informationen durchgesickert sein sollen, aber, so beteuert Stumpf: "Mir gegenüber hat er immer wieder erklärt, die von ihm bezahlten Spieler seien bei ihm beschäftigt und würden allein dafür bezahlt. Mit dem Verein haben die Gehaltszahlungen nichts zu tun gehabt."

Was nun stimmt, wird der Prozess zeigen. In jedem Fall aber sieht sich der Sportverein sechsstelligen Forderungen von Renten- und Sozialversicherungsträgern gegenüber. Stumpf erklärte, dagegen habe man inzwischen Widerspruch und eine erste Klage beim Sozialgericht eingereicht. Der Verein wolle damit zeigen, dass er selbst nichts mit den an die Handballer gezahlten Gehältern zu tun gehabt habe.

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