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28.06.2013
IDAM Suhl: Betriebsversammlung diskutiert Auftragslage und Tarifbindung

Tarifvertrag auch für die IDAM?

Wegen Kurzarbeit kamen nur knapp 70 MitarbeiterInnen zur Betriebsversammlung in Suhl am Dienstag, 25. Juni. Die IDAM ist eine Konzerntochter, spezialisiert auf Elektromotoren für den Maschinenbau.
Der Betriebsratsratsvorsitzende Dieter Gramann gab eine kurze Zusammenfassung über die Arbeit in den letzten Monaten. Mit der Geschäftsleitung ist u.a. die Kernzeit der täglichen Arbeitszeit neu geregelt. Regelmäßig überprüfen Betriebsrat und Geschäftsleitung die Kurzarbeit. Eine Delegation des Betriebsrats war am 21.6. in Schweinfurt, um die Solidarität der IDAM-Beschäftigten mit den von den Abbauplänen betroffenen Schweinfurter Schaeffler-KollegInnen zu zeigen.

Herr Weyh, Geschäftsführer der IDAM, verwies auf die schwierige Wirtschaftslage im Maschinenbau. Aufträge fehlen, deshalb geht die Kurzarbeit weiter. Sein Vortrag wurde ergänzt durch einen Bericht über die Vertriebsaktivitäten, die neue Aufträge bringen sollen.

Wolfgang Müller von der IG Metall berichtete über die Lage und die Aussichten der Schaeffler Gruppe und über die Arbeit im Aufsichtsrat. Für die Arbeitnehmer werden die Zeiten härter wegen der Krise in Europa und weil sich die Gewichte in der Weltwirtschaft verschieben.

Tarifvertrag auch für die IDAM?

Höchste Zeit, dass in dieser Lage auch die IDAM-Beschäftigten die Vorteile des Metall-Tarifvertrags bekommen. Der Tarifvertrag bietet mehr Sicherheit, Teilnahme an den regelmäßigen Tariferhöhungen sowie eine transparente & faire Eingruppierung und Bezahlung. Längerfristig außerdem mehr Geld für viele Mitarbeiter, die bislang deutlich schlechter als nach dem Metalltarif Thüringen bezahlt werden.

Müller wies darauf hin, dass mit dem Einstieg in die Tarifbindung nicht automatisch und nicht ab sofort massiv höhere Personalkosten verbunden sind. Angesichts der schwierigen Unternehmenslage sei ein Stufenplan denkbar.

Jetzt sind die IDAM-Beschäftigten gefragt.

Als nächstes sind die Beschäftigten der IDAM gefragt: Wenn die klare Mehrheit einen Tarifvertrag will, dann wird die IG Metall handeln. Die Mitglieder wählen dann eine betriebliche Tarifkommission und fordern die Geschäftsführung zu Tarifverhandlungen auf.

Thomas Steinhäuser von der IG Metall Suhl bekräftigte, dass das Thema Tarifvertrag inzwischen in vielen Betrieben in Südthüringen auf der Tagesordnung steht. Voraussetzung ist aber, dass die Beschäftigten selbst tätig werden.

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