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24.10.2013
Aus Wut wurde Energie

Der Bericht zur Veranstaltung: Krise vor 20 Jahren in Schweinfurt

Austellung zur Krise vor 20 Jahren

Die Ausstellung zur Veranstaltung im Schweinfurter Konferenzzentrum

Wie das Schweinfurter Tagblatt berichtet, waren rund 150 IG Metallerinnen und Metaller, aber auch zahlreiche Kommunalpolitiker und Zeitzeugen zur Veranstaltung gekommen.

Aus der anfänglichen Wut sei die Energie entstanden, sich zu wehren und der "anderen Seite auf die Füße zu treten", sagte Werner Neugebauer, damals Bezirksleiter der IG Metall. Möglich war das nur mit der IG Metall, die, gäbe es sie nicht, "hätte erfunden werden müssen".

Auf dem Podium erinnerten die legendären Bonnmarschierer an die strapaziösen 320 Kilometer, die letztlich auch dazu betrugen, dass die Politik reagierte.

Schaeffler-Betriebsratschef Norbert Lenhard nannte den Abbau von 400 Arbeitsplätzen (Radlager) bei FAG einerseits dramatisch. Dafür gebe es aber auf der anderen Seite ein neues Produkt, den Wankstabilisator, mit zunächst 80 Arbeitsplätzen, das eine Chance für die Zukunft sein könne. Dieser Kompromiss sei "auch eine Erfahrung aus 1992/93".

Jürgen Wechsler, Nachfolger von Werner Neugebauer, freute sich, dass seine IG Metall mit der These von der Industrie als Wachstumsmotor Recht behalten habe. Allein in Bayern werde über ein Viertel der Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe erzielt. Mit über 1,3 Millionen Beschäftigten sei jeder vierte Arbeitsplatz einer in der Industrie. Gesichert habe viele dieser Arbeitsplätze die IG Metall mit ihren "engagierten Betriebsräten". Nötig seien aber mehr Mitbestimmung und Vetorechte bei Ausgliederung, Verlagerung, Werkverträgen und Leiharbeit.

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