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10.03.2014
Morbach: Investitionsbremse zu Lasten der Mitarbeiter!

Obwohl sich die Kolleginnen und Kollegen seit Jahren für den Standorterfolg reinhängen, knausert die Standortleitung an der Versorgung der Mitarbeiter.

Am Schaeffler Standort Morbach boomt die Auftragslage jetzt schon seit über fünf Jahren.

In allen Produktionsbereichen werden seitdem 21 bzw. 18 Schichtmodelle gearbeitet. Oben drauf kommen mehr oder weniger freiwillige Sonderschichten die von den Mitarbeiter/innen im hohen Umfang geleistet werden.

Der Betriebsrat, als auch die Werksleitung hatten in vielen Diskussionen und Betriebsversammlungen die Ausnahmesituation vorgestellt und bittet um Verständnis, da es sich ja ändern würde und die hohe Arbeitsbelastung nur vorübergehend sei.

Doch nun seit über fünf Jahren, ist das Verständnis der Mitarbeiter/innen am Schwinden! In der Produktion werden ständig Maschinen hin und her geschoben, um einige Quadratmeter Platz zu gewinnen. Platz für neue Maschinen zur Erhöhung der vorhandenen Kapazität.

Die andauernde hohe Auslastung ist mit Sonderschichten oder Ausweitung der Schichtmodelle allein nicht mehr aufzufangen.

"Diese beengten Platzverhältnisse, Schichtsysteme und Sonderschichten „schluckten“ die Kolleginnen und Kollegen ohne größere Probleme" so der Betriebsratsvorsitzende Rudi Marx.

Der Standort Morbach ist in den letzten vier bis fünf Jahre um  ca. 200 Mitarbeiter/innen gewachsen, was nicht zuletzt dem Arbeitseinsatz und dem Verständnis der Belegschaft geschuldet ist.

Doch nun herrscht Unruhe!

Die Belegschaft fordert ein respektvolles, menschenwürdiges Miteinander, denn sie hat bis heute alles getan was möglich war um die jhohe Auslastung zu schultern.

 
Hintergrund: Durch die ständig waschsende Belegschaft (ca. 450 Beschäftigte) sind die Platzverhältnisse in der Kantine längst nicht mehr ausreichend. Hier gibt es gerade mal 102 Sitzplätze die schon eng zusammen gestellt sind. Viele Mitarbeiter sind dadurch gezwungen, ihre Pause am Arbeitsplatz und in den Büros zu machen. Dies ist allerdings nicht überall zulässig ist.

Es gibt schon Mitarbeiter, die gehen in ihr Auto, auf dem nahgelegenen Parkplatz.

Einige Mitarbeiter warten schon auf besseres Wetter. Dann werden wieder die ca. 20 Sitzplätze im Außenbereich aufgestellt! Der Betriebsrat wurde darauf schon angesprochen ob man das nicht jetzt schon machen könnte.

"Das alles zeigt, wie froh die Kollegen/innen wären wenn sie sich in der Pause auch setzten könnten um ihre Mahlzeit einnehmen", so der BRV Rudi Marx.

Die Krönung ist, dass wir alle zusammen (450 Beschäftigte) dem Unternehmen nicht mal 300,-€ im Monat wert sind. Der Standort Morbach betreibt seit über 40 Jahren einen Verkaufskiosk. In diesem können die Beschäftigten zu den Pausenzeiten belegte Brötchen, warme Würstchen oder eine Portion Kartoffelsalat einkaufen.

Hier sind ursprünglich fünf Minijobber im Wechsel beschäftigt. (zwei Minijobber mit ca. 180,-€/Monat und drei mit ca. 300,-€/Monat). Doch nun ist durch Eigenkündigung eine der fünf Kolleginnen weggefallen. Diese soll nicht mehr ersetzt werden. Die restlichen vier Kolleginnen können bzw. dürfen diese Zeiten der ausgeschiedenen Kollegin nicht auffangen.

Der Betriebsrat vermutet, dass der Kiosk um die Personalkosten zu sparen, irgendwann geschlossen wird.

Der Kiosk wird nicht durch das Unternehmen bezuschusst wie es in anderen Standorten üblich ist. Eine Externe Versorgung über Automatenaufsteller oder über eine Fremdkantine ist nicht möglich.


Der Betriebsrat und die Belegschaft fordern: Den Pausenraum zu vergrößern und die minimale Essensversorgung durch den Kiosk zu gewährleisten.


Nur eine Kuh, die gefüttert wird, gibt auch Milch!
(von unbekannt)          

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