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29.09.2014
20.000 für bessere Bildung

Beim Aktionstag der IG Metall-Jugend haben am 27.9. rund 20.000 junge Menschen eine Revolution im deutschen Bildungssystem gefordert: "Bildung. Macht. Zukunft."

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Bildung. Macht. Zukunft.

"Bildung darf nicht allein wirtschaftlichen Interessen dienen", mahnte der erste IG Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel eindringlich bei seiner Ansprache zur Hauptkundgebung auf dem Neumarkt in Köln. Er prangerte die undurchlässigen Strukturen des Bildungssystems an, die junge Menschen vom Start weg auf ein Bildungsniveau beschränken, das dem ihrer Eltern entspricht. Nur rund ein Viertel schafft es später, diese Grenzen zu durchbrechen.

In der kommenden Tarifrunde wird die IG Metall daher die Initiative dafür ergreifen, dass tarifliche Regelungen bessere berufliche Aufstiegschancen ermöglichen: "Mehr Geld und mehr Zeit für Bildung ist das Gebot der Stunde. Die Zeit der Sonntagsreden ist vorbei, jetzt brauchen wir das Handeln von Unternehmen und Politik."

Kein Schubladendenken

Christiane Benner, als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall für Jugend zuständig, warnte ebenfalls davor, schon Kinder unter Hauptschule, Realschule oder Gymnasium einzuordnen und dann lebenslang in den entsprechenden Strukturen festzuhalten. Sie verwies auf den Berufsbildungsbericht 2014 der Bundesregierung, nach dem die Hälfte der Beschäftigten sich mangels Zeit und Geld nicht qualifiziert weiterbilden kann und forderte Perspektiven nachdrücklich einen Anspruch auf Auszeiten für Bildung und eine gerechte Reform des Berufsbildungsgesetzes.

Radikaler Wandel der Bildung

Bundesjugendsekretär Eric Leiderer betonte die Funktion von Bildung als Grundpfeiler der Gesellschaft, der maßgeblich über die Chancen auf ein gutes Leben mitentscheidet. Laut Bildungsbericht sind die angebotenen Ausbildungsplätze in der Metall- und Elektroindustrie um bis zu zehn Prozent zurückgegangen ein Unding angesichts lauter Klagen über den Fachkräftemangel.

Veränderung tut aber auch in anderen Bereichen dringend Not, erklärte Leiderer weiter; die Spanne reicht vom BAföG für Studierende und angehende Techniker bis hin zu einem Weiterbildungstarifvertrag bei gesichertem Einkommen für Berufstätige. Das Fazit: "Wir brauchen einen radikalen Wandel im Bildungssystem, um Bildung gerecht zu gestalten."

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