Mit einer tollen Aktion haben die Beschäftigten in Lahr der Geschäftsleitung klar gemacht, was sie von der Verlagerung im Rahmen der Core Aktivitäten halten.
Rote Karte für Verlagerung!
Die Metaller in Lahr!
Klares Signal nach Herzogenaurach!
Wenige enthalten sich!
Verlagerungen gehören bei Schaeffler für die Arbeitnehmervertreter an sich zum täglichen Geschäft. In so weit ist es erstmal verwunderlich, warum sich am Standort Lahr nun gegen die aktuellen Verlagerungspläne des Vorstandes Widerstand organisiert.
Dafür gibt es aber sehr gut nachvollziehbare Gründe: Es war bisher üblich, dass Verlagerungen eines Produktes oder von Produktionsvolumen immer begleitet waren von einer zeitgleichen Neuansiedlung neuer Produkte oder einer Ausweitung der Volumen. So wurde die Beschäftigung in der Vergangenheit gewährleistet, selbst wenn sich am einzelnen Arbeitsplatz etwas veränderte. Damit konnten alle gemeinsam an den Veränderungen arbeiten und diese zusammen zum Erfolg bringen.
Für die jetzigen Verlagerungspläne gibt es keine Ersatz-Produktion, sondern die Arbeitsplätze sollen in Lahr vernichtet werden um sie an anderer Stelle wieder aufzubauen.
Die Verlagerung ist sehr komplex und mit hohem Risiko verbunden, da es sich um vielfältige Varianten handelt und die Dokumentation bei weitem nicht vollständig ist. Dies klappt in Lahr sehr gut, da hier ein hohes Mass an Erfahrung und Wissen vorhanden ist.
Gleichzeitig handelt es sich bei den für die Verlagerung vorgesehenen Produkte um sehr margenstarke Erzeugnisse. Gemeinsame Planungen und Aktivitäten der Geschäftsleitung, des Betriebsrates und der Beschäftigten die Margen durch bereits begonnene Maßnahmen noch zusätzlich zu steigern werden nicht abgewartet und damit vergeben.
Es gibt somit keinen wirklichen Grund die Planungen des Vorstandes bezüglich dieser Verlagerung tatsächlich umzusetzen. Dies ist dem Vorstand auch von der Verhandlungsgruppe des Gesamtbetriebsrates mitgeteilt und der Vorstand aufgefordert von der Maßnahme abzusehen. Die Verhandlungen zur Verlagerungsplanung sind deshalb derzeit ausgesetzt.
Zusammen mit der örtlichen IG Metall und dem Betriebsrat haben die IG Metall Vertrauensleute für die Betriebsversammlung eine pfiffige Aktion organisiert.
"Wir zeigen der VerLAHRgerung die rote Karte! Nicht mit uns!"
Die Mitarbeiter haben geschlossen auf der Betriebsversammlung den Plänen des Vorstandes die rote Karte gezeigt. Lediglich die Herren der Standortleitung haben sich anscheinend verpflichtet gefühlt, nicht gegen die Verlagerung zu stimmen.
Es bleibt zu hoffen, dass der Schaeffler - Vorstand unseren guten Argumenten folgt, die Verlagerung sein lässt und stattdessen besser zusammen mit den Beschäftigten in Lahr die Verbesserungspotentiale gewinnt.
