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07.11.2017
IG Metall: Deutsche Lohnstückkosten sind international wettbewerbsfähig

Infografik der Gewerkschaft belegt, dass die Lohnstückkosten seit dem Jahr 2000 real gesunken sind – in Deutschland sogar noch stärker als im europäischen Durchschnitt

Bei der bevorstehenden Tarifrunde in der deutschen Metall- und Elektroindustrie 2018 haben die Unternehmer bereits angekündigt, dass sie den vermeintlich starken Anstieg der Entgelte in den letzten Jahren bremsen wollen. Sie sehen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie bedroht. Statistiken belegen jedoch, dass dies nicht der Fall ist.

Denn die deutschen Exporte bewegen sich weiterhin auf Rekordniveau. Dies liegt daran, dass die Lohnstückkosten seit dem Jahr 2000 real gesunken sind. Die Lohnstückkosten sind der Anteil der Entgelte an den Herstellungskosten einer Produkteinheit. Ihre Höhe hängt davon ab, wie sich die Produktivität und die Entgelte entwickeln.

Zum Beispiel sinken die Lohnkosten pro Stück auch, wenn die Entgelte pro Stunde steigen – sofern zugleich die Produktivität noch stärker zunimmt. Fakt ist: Seit dem Jahr 2000 sind die Lohnstückkosten der deutschen Wirtschaft gesunken, auch im Vergleich zu anderen Mitgliedsstaaten des Euroraums und der Europäischen Union.

Seit 2009 bleiben die Lohnstückkosten auf konstantem Niveau. Deutschland hat dadurch nach wie vor einen preislichen Wettbewerbsvorteil, weil zuvor die Lohnstückkosten geschrumpft waren. In der deutschen Metall- und Elektroindustrie waren die Lohnstückkosten seit Mitte der 90er Jahre rückläufig und stiegen ab 2011 wieder an.

Von 2007 bis 2016 sind die Lohnstückkosten – unterbrochen durch krisenbedingte Ausschläge – mäßig um 10,4 % angestiegen und liegen 2016 immer noch unter dem Wert des Jahres 2000. Wachsende Exporte, gute Auslastung und hohe Renditen der Unternehmen zeigen: Der Anstieg hat die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie nicht beeinträchtigt.

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