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17.01.2018
IG Metall Bayern: Dritte Tarifverhandlung ohne Ergebnis

IG Metall Bayern startet nach ergebnislosen Verhandlungen eine zweite, noch stärkere Warnstreikwelle

Die dritte Tarifverhandlung in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie zwischen IG Metall und den Arbeitgeberverbänden VBM / bayme wurde am Montag, dem 15. Januar 2018 in Nürnberg ohne Ergebnis vertagt. Als nächster Verhandlungstermin wurde Donnerstag, der 25. Januar 2018 angesetzt. Die Arbeitgeber besserten bei der Verhandlung am 15. Januar 2018 ihr dürftiges Angebot von 2 Prozent mehr Entgelt plus einer Einmalzahlung von 200 Euro nicht nach.

Beim von der IG Metall geforderten Recht für die Beschäftigten, ihre Arbeitszeit vorübergehend für zwei Jahre von 35 Stunden auf 28 Stunden in der Woche abzusenken, haben die Arbeitgeber immerhin Gesprächsbereitschaft signalisiert. Die Bedingung dafür sei allerdings eine weitere Öffnung der Arbeitszeiten nach oben. Beim wichtigen Entgeltzuschuss für die Arbeitszeitverkürzung verweigern sich die Arbeitgeber jedoch weiterhin komplett.

Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern und Verhandlungsleiter auf Gewerkschaftsseite, sagte dazu: „Die Arbeitgeber haben sich heute minimal bewegt, das reicht aber nicht aus. Wir müssen den Druck also weiter erhöhen. Ab morgen wird eine zweite, noch stärkere und noch längere Warnstreikwelle über Bayern rollen. Wir halten an unserem kompletten Forderungspaket inklusive Entgeltzuschuss fest.“

Wechsler erläuterte auch, warum bei einer vorübergehenden Arbeitszeitverkürzung der Entgeltzuschuss so wichtig ist – für Schichtarbeiter und Beschäftigte, die Kinder erziehen oder Angehörige pflegen: „Wir wollen, dass sich in diesen Lebenslagen auch die Beschäftigten in unteren Entgeltgruppen eine Arbeitszeitverkürzung leisten können. Damit machen wir Tarifpolitik, die der sozialen Spaltung in der Gesellschaft entgegenwirkt.“

Wechsler wies schließlich darauf hin, dass eine Flexibilität nach oben bei den Arbeitszeiten bereits Realität sei: „Rund 30 Prozent der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie arbeiten bereits regulär bis zu 40 Stunden oder länger. Das hat die IG Metall bereits in den vergangenen Jahren durch flexible tarifliche Regelungen ermöglicht. Jetzt wollen wir für die Beschäftigten erstmals eine Flexibilität nach unten durchsetzen.“

Die IG Metall hat auch erneut einen aktuellen Videobeitrag veröffentlicht. In dem tarif.tv-Filmbericht wird die dritte Tarifverhandlung in Bayern für die Metall- und Elektroindustrie in Kurzform dokumentiert. Bei Facebook findet sich der Beitrag unter https://www.facebook.com/IGMetallBayern/videos/1537431119638073/ . Auf Youtube wurde der Beitrag ebenfalls veröffentlicht, unter https://youtu.be/vXBr9x9rHxk .

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