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19.01.2018
SKF: Vorstand rudert zurück

Druck von Betriebsräten, IG Metall und Belegschaft erzwingt Kurskorrektur – Verkauf der SKF Linearsysteme sei noch nicht beschlossen

Die Konzernleitung in Göteborg hatte vergangene Woche angekündigt, die SKF Linearsysteme GmbH weltweit zum Kauf anzubieten. Betriebsräte, IG Metall und Belegschaft wurden von dieser Information kalt erwischt. Betroffen wären von einem Verkauf rund 1.200 Beschäftigte weltweit, in Schweinfurt alleine etwa 120. Am Donnerstagnachmittag wurden dazu kurzfristig Informationsveranstaltungen in Schweinfurt anberaumt.

Die ohne vorherige Kommunikation und Abstimmung getroffene Entscheidung sorgte für einen lautstarken Aufschrei der Empörung bei den zwei abgehaltenen Betriebsversammlungen. Umso überraschender verlief dann der Auftritt des Konzern-Finanzchefs am Dienstag in Schweinfurt. Er war von den Arbeitnehmervertretungen aufgefordert worden, zeitnah und umfassend Rede und Antwort zu stehen – was er dann auch tat.

Das Schweinfurter Tagblatt berichtete danach, dass der Verkauf der SKF Linearsysteme noch gar nicht beschlossen sei. Diese plötzliche Wende kam für Arbeitnehmervertretung und Belegschaft überraschend, wurde jedoch mit Wohlwollen aufgenommen. Es bleibt die Frage offen: Rudert der Wälzlager-Konzern jetzt zurück, oder liegt "nur" ein Kommunikationsproblem vor? Die nächsten Wochen und Monate werden es zeigen.

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