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07.06.2019
Hamburg: Aktionstag beim Schaeffler Aftermarket

Wir dokumentieren hier die Rede von Susanne Lau, Betriebsratsvorsitzende und Aufsichtsratsmitglied, anlässlich des bundesweiten Schaeffler-Aktionstags am 07.06.2019

Susanne Lau bei ihrer Rede vor der Belegschaft

Die Beschäftigten unterstützten die Solidaritätserklärung mit den bedrohten Standorten Hamm, Kaltennordheim, Steinhagen und Unna

Der Betriebsrat in Hamburg mit dem Transformations-Transparent

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
herzlichen Dank für Euer Erscheinen. Wir haben uns heute, am 07.06.2019, zu einem bundesweiten Aktionstag in allen deutschen Schaeffler-Standorten versammelt.

Wir Ihr von unserer Einladung, aber auch aus der letzten Betriebsversammlung sowie geballt aus der Presse erfahren habt, steht Schaeffler vor großen Veränderungen, Euch und uns unter dem Begriff Transformation bekannt. Ihr habt von uns erfahren, dass es die Restrukturierungsprogramme RACE für den Automotive-Bereich und FIT für die Industrie gibt.

Ebenso wisst Ihr, dass aufgrund dieser Programme die Standorte Unna, Kaltennordheim und in Teilen Steinhagen geschlossen und verlagert werden sollen, aber auch andere Standorte stehen auf dem Prüfstand. Wir haben uns im Gesamt- und Konzernbetriebsrat dazu entschlossen, diesen betroffenen Standorten mit Rat und Tat, vor allen Dingen aber mit gemeinsamer Solidarität beizustehen. Das ist einer der Gründe, warum wir heute in allen Standorten zu außerordentlichen Versammlungen etc. aufgerufen haben.

Das machen wir auch hier in Hamburg und fragen uns, was diese Veränderungen bei Schaeffler für uns in Hamburg, aber auch für den gesamten Aftermarket bedeuten könnten. Denn so sehr wir stolz hier auf uns in Hamburg sind und lange vollkommen erfolgreich und autark wirken konnten: Wir sind spätestens mit der legalen Integration von Ruville im letzten Jahr Teil dieser Schaeffler-Welt, mehr noch, wir sind im Konzern eine eigene Sparte geworden.

Grund für diese eigene Sparte war unter anderem unsere gute erfolgreiche Arbeit nicht nur in Langen und Köln, sondern auch hier in Hamburg. Der Aftermarket war in den letzten Jahren immer die „Cashcow“ für den Konzern.

Durch die nationalen und auch internationalen schnelllebigen Veränderungen hat sich auch die Entwicklung im Aftermarket verändert: „Die fetten Jahre sind vorbei“ und wie schon in der letzten Betriebsversammlung angekündigt, wird es auch für uns im Aftermarket ein Effizienzprogramm geben, damals noch ohne Namen, hört es jetzt auf GRIP – „Global Results Improvement Program“.

Bei GRIP handelt es sich derzeit „nur“ um ein Effizienzprogramm und um keine Restrukturierung und Sanierung, wie bei RACE.

Warum erzählen wir Euch das alles? Wieso haben wir in die Einladung geschrieben, Eure Zukunft mitzugestalten? Warum stehen wir heute hier vor Euch? Wir stehen hier ganz sicher nicht, um Unruhe oder gar Angst zu schüren, weit gefehlt und derzeit nicht angebracht. 

Wir stehen heute hier, um Euch über die aktuelle Situation im Konzern zu informieren, wozu wir gesetzlich Euch gegenüber verpflichtet sind und um Euch zu sensibilisieren, den Blick nicht nur auf Hamburg zu richten, sondern über den Tellerrand hinauszuschauen.
 
Wir wollen Euer Verständnis wecken für Aktionen, wie die Schließtage Ende letzten Jahres und auch in diesem Jahr, so etwas kannten wir die letzten Jahre nie. Sie könnten aber demnächst zu unserem Alltag gehören. Diesen Schließtagen haben wir als BR Hamburg zugestimmt und tragen diese mit und dafür gibt es einen Grund.
 
GRIP soll für uns nur ein Effizienz-Programm bleiben und unser Appell an Euch lautet: 
 
Gestaltet Eure Zukunft hier in Hamburg mit, indem Ihr versucht, unternehmerische Entscheidungen, wie Schließtage oder Reise-Restriktionen etc., zu verstehen und zu akzeptieren. Versteht bitte auch uns, wenn wir in einigen Dingen nicht so rebellisch sind, wie wir es vielleicht noch vor einem Jahr waren. Wir machen das alles – und dafür stehen wir hier –, damit GRIP für den Aftermarket und damit auch für uns hier in Hamburg und für Schaeffler nur ein Effizienzprogramm bleibt.
 
Liebe Kolleginnen und Kollegen, danke für Euer Zuhören, für Euer Verständnis und Eure Unterstützung.

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