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29.07.2019
Schaeffler: Aufholjagd mit Personalchefin Schittenhelm

Die "WirtschaftsWoche" schreibt in einem aktuellen Porträt über die Schaeffler-Arbeitsdirektorin Corinna Schittenhelm, dass sie mitentscheidend bei der Transformation hin zur Elektromobilität sei

Corinna Schittenhelm (Foto: Schaeffler)

Schaeffler habe den Trend zum Elektrofahrzeug dramatisch unterschätzt, meint die "WirtschaftsWoche". Gewinne und Aktienkurs seien stark zurückgegangen, erste Werke sollen geschlossen werden. Langfristig, so schätzt das Wirtschaftsblatt ein, könnte die Transformation für den fränkischen Automobil- und Industriezulieferer sogar existenzgefährdend sein.

Der Schaeffler-Vorstand wolle nun mit dem größten Umbau der Firmengeschichte auf den dramatischen Wandel reagieren und eine ähnliche Krise wie 2009 verhindern, als die Firma aufgrund der Übernahme von Continental schon einmal am Abgrund stand. Corinna Schittenhelm, stellt die Zeitung fest, sei eine Schlüsselfigur bei der Neujustierung des Konzerns.

Wenn es um Arbeitsplätze, Investitionen und Standorte gehe, sei die Arbeitsdirektorin stets gefragt. Denn sie müsse die Interessen des Vorstands, dessen Mitglied sie seit Januar 2016 ist, und die der starken Arbeitnehmervertretung aus Gewerkschaften und IG Metall in Einklang bringen. Ihr Ziel sei es, betriebsbedingte Kündigungen in der Transformation zu vermeiden, zitiert die "WirtschaftsWoche" die Personalchefin.

In dem Artikel werden an prominenter Stelle die Zukunftsvereinbarung zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite sowie der in einer Konzernbetriebsvereinbarung geregelte Innovationsfond erwähnt. Mit diesen beiden Vereinbarungen versuchen Betriebsräte und IG Metall die Transformation sozialverträglich zu gestalten. Das Motto der Arbeitnehmervertretungen lautet: "Keine betriebsbedingten Kündigungen – Keine Standortschließungen – Investitionen in neue Produkte und Geschäftsmodelle!"

Die Zeitung geht auch auf den deutschlandweiten Protesttag an allen 26 Schaeffler-Standorten am 7. Juni 2019 ein. Damit protestierten Gesamt- und Konzernbetriebsrat mit örtlichen Betriebsräten und der IG Metall gegen geplante Verlagerungen und Standortschließungen. Die Vermittlerrolle von Frau Schittenhelm als Arbeitsdirektorin war an dieser Stelle genauso gefragt wie es bei der notwendigen Veränderung der Führungs- und Feedbackkultur der Fall ist. Sie wird mit der Aussage zitiert, dass der angestoßene Kulturwandel zwei bis vier Jahre benötige. Die Arbeitnehmerseite kritisiert eine "Kultur der Angst" und mahnt hier dringenden Änderungsbedarf an.

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