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21.08.2019
Herzogenaurach: Kurzarbeit ab September möglich

Der Schaeffler-Betriebsrat vereinbart für den Bereich Sondermaschinenbau die Möglichkeit von Kurzarbeit ab September

Auch die Schaeffler-Zentrale in Herzogenaurach muss sparen

In einem Gespräch mit den Nürnberger Nachrichten hat die Betriebsratsvorsitzende von Schaeffler Herzogenaurach, Hanna Köhler, die Erforderlichkeit von Kurzarbeit und die Verringerung der Arbeitszeit in den Stundenkonten der Beschäftigten erläutert.

Diese Maßnahmen seien nie schön, aber erforderlich und das "kleinere Übel" etwa gegenüber betriebsbedingten Kündigungen. Entlassungen zu verhindern sei das gemeinsame Ziel von Betriebsrat und Unternehmensleitung. Bei Kurzarbeit wird die regelmäßige Arbeitszeit im Betrieb wegen eines deutlichen Arbeitsausfalls vorübergehend reduziert. Dies habe laut Köhler schon im Krisenjahr 2008 in Herzogenaurach gut funktioniert.

Die Betriebsratsvorsitzende wird mit den Worten zitiert: "Wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen und die Schließtage etwa durch Überstundenabbau und das Herunterfahren der Arbeitszeitkonten hinzubekommen". Auf mehreren Betriebsversammlungen im Juli 2019 sowie mit Aushängen hat der Betriebsrat in Herzogenaurach der Belegschaft die aktuell schwierige Situation verdeutlicht und die Notwendigkeit der Gegenmaßnahmen erläutert.

Auf ähnliche Probleme auch bei anderen Firmen der Branche weist in den Nürnberger Nachrichten die für Schaeffler Herzogenaurach zuständige Erlanger IG Metall-Bevollmächtigte Elisabeth Mongs hin. Neben der schwachen Fahrzeugkonjunktur kommen bei Schaeffler und der gesamten Autobranche auch strukturelle Probleme hinzu. Die Industrie steckt in einer tiefgreifenden Transformation. Wegfallendes Geschäft mit Verbrennungsmotoren kann bei vielen Unternehmen noch nicht vollständig durch Produkte rund um Elektromobilität, autonomes Fahren und Digitalisierung ausgeglichen werden.

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