Startseite
04.11.2019
Transformation: Fusion von Peugeot/Citroën und Fiat/Chrysler beabsichtigt

Geplanter Unternehmenszusammenschluss ist Risiko für Marke Opel – Viertgrößter Autokonzern der Welt mit angestrebtem Absatz von 8,7 Millionen Fahrzeugen pro Jahr soll entstehen

Die Logos der Autokonzerne PSA und FCA, die fusionieren wollen – kommt Opel dabei unter die Räder?

Die Umbrüche in der Automobilbranche im Zeichen der Transformation gehen weiter. Mit der geplanten Fusion der Konzerne PSA (Peugeot/Citroën) und FCA (Fiat/Chrysler) ließen sich Einsparungen von 3,7 Milliarden Euro erzielen. Dabei müsse keine Fabrik geschlossen werden, teilten PSA und FCA mit.

Größer als der neue Autogigant wären nur noch die Konzerne Volkswagen, Toyota und Renault/Nissan/Mitsubishi. Es entsteht dabei ein leichtes Übergewicht der Franzosen: Der bisherige PSA-Vorstandsvorsitzende Carlos Tavares soll Konzernchef des fusionierten Unternehmens werden. Der FCA-Verwaltungsratsvorsitzende John Elkann, ein Enkel des ehemaligen Fiat-Bosses Giovanni Agnelli, würde dafür dieselbe Rolle im neuen Konzern übernehmen.

Der Fiat/Chrysler-Konzern ist seit Jahren vor allem mit großen, spritschluckenden Fahrzeugen der Marken Chrysler, Ram und Jeep auf dem US-amerikanischen Markt erfolgreich. Es fehlen hingegen Fahrzeuge mit niedrigem Spritverbrauch im europäischen Markt, insbesondere im Segment der Hybrid- und Elektrofahrzeuge. Hier könnte FCA massiv von den Investitionen des PSA-Konzerns profitieren, der mehrere serienreife E-Fahrzeuge im Angebot hat.

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen rechnet aufgrund des Zusammenschlusses mit zusätzlichem Druck auf die PSA-Tochter Opel. Fiat müsse Arbeitsplätze abbauen, weil die Werke nicht annähernd ausgelastet seien. Doch im Stammland Italien wäre dies nur mit großem Widerstand möglich. PSA-Chef Tavares werde deshalb gezwungenermaßen die bestehenden Überkapazitäten bei Opel ins Visier nehmen, sagte der Leiter des CAR-Instituts. Er sieht hierbei den deutschen Autobauer als Hauptverlierer.

Druckansicht