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20.05.2020
IG Metall Bayern: „Arbeitgeberverband will gesellschaftlichen Zusammenhalt zerschlagen“

Bezirksleiter Johann Horn erklärt, dass IG Metall sich weiterhin für fairen Wandel der Wirtschaft einsetzt – zur Not auch gegen den bayerischen Arbeitgeberverband

IG Metall-Bezirksleiter Johann Horn

Die IG Metall weist die gestern in ihrem Strukturpaket erhobenen Forderungen der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft als verantwortungslos und krisenverschärfend zurück.

„Der Arbeitgeberverband offenbart sein marktradikales Gesicht und nutzt die Corona-Krise offensichtlich schamlos aus. Das schadet dem Zusammenhalt unserer demokratischen Zivilgesellschaft“, kommentiert Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern.

„Nicht die freie Marktwirtschaft hat uns geholfen, den ersten Corona-Schock abzufedern, sondern der Sozialstaat, Steuergelder und verantwortungsvoll handelnde Politiker. Die vbw will diesen gesellschaftlichen Zusammenhalt jetzt zerschlagen. Das würde die Krise und die negativen Folgen für die Menschen verschlimmern.“ Horn weist darauf hin, dass die Corona-Krise einige negative Folgen unserer zu wenig regulierten Wirtschaft offengelegt hat.

Der IG Metall-Bezirksleiter nennt dabei die prekären Arbeitsbedingungen und schlechten Löhne von Leiharbeitern, Werkvertragsbeschäftigten sowie vieler Beschäftigter in Schlachthöfen, in der Gastronomie und in der Pflege. Die Privatisierung von systemrelevanten Bereichen der Daseinsvorsorge wie Gesundheit und Krankenhäuser, Energie- und Wasserversorgung führe dazu, dass wir uns jetzt in der Krise um ihre Funktionstüchtigkeit sorgen.
 
Horn: „Jetzt ist in der Tat die Zeit aufzuräumen mit neoliberalen Fehlentwicklungen. Wir brauchen mehr Solidarität und Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft. Wir müssen jetzt einen fairen Wandel unserer Wirtschaft starten: mit Beschäftigungsgarantien, mit einem Ausbau des Sozialstaats für mehr Sicherheit, mit mehr Demokratie und Mitbestimmung für Beschäftigte.“

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