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15.09.2020
Schaeffler beschließt Ausgabe von bis zu 200 Millionen Stück Vorzugsaktien

Schaeffler hat auf seiner außerordentlichen Hauptversammlung die Schaffung eines genehmigten Kapitals in Höhe von bis zu 200 Millionen Stück Aktien beschlossen

Bei den Aktien handelt es sich ausschließlich um stimmrechtslose Vorzugsaktien, die innerhalb von fünf Jahren – bis zum 31. August 2025 – ausgegeben werden können. Die Hauptversammlung lief wegen der Coronasituation virtuell ab.

Der einzige Tagesordnungspunkt auf der Hauptversammlung war die Schaffung des genehmigten Kapitals. Konkret geplant ist eine Kapitalerhöhung zwar aktuell nicht. Man sei aber vorbereitet, wenn man zusätzliches Kapital benötige, hieß es von Schaeffler. Mit der Kapitalerhöhung wäre eine Finanzierung von Übernahmen, beispielsweise zur Stärkung der Industriedivision, möglich. Sie half Schaeffler mit ihrem relativ stabilen Geschäft in der Coronakrise.

Die Autozulieferindustrie steckt in einer tiefen Krise. Die Firmen in der Branche müssen einerseits den Wandel vom Verbrennungsmotor zur E-Mobilität und Digitalisierung (autonomes Fahren) bewältigen. Andererseits kam 2020 noch die Coronakrise verschärfend hinzu. Mit dem Maßnahmenpaket SPACE will Schaeffler hier gegenlenken. Es sieht den Abbau von 4.400 Arbeitsplätzen in Deutschland und die Schließung bzw. den Verkauf von sechs Werken vor. Zusätzlich will sich Schaeffler auch im restlichen Europa von Werken und Beschäftigten trennen. Mit SPACE sollen die Kosten jährlich um 250 bis 300 Millionen Euro gesenkt werden.

Nach Aussage des Schaeffler-Vorstandsvorsitzenden Klaus Rosenfeld ist das Maßnahmenpaket SPACE erforderlich, um die Handlungsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten. Rund 36 Prozent der Belegschaft arbeiteten noch in Deutschland. Im stagnierenden Heimatmarkt müsse man Personal abbauen. Der fränkische Konzern hat die Gesamtbelegschaft seit Ende 2018 bereits um rund 8.250 Beschäftigte auf 84.000 reduziert. Im Gegenzug zum Abbau der Arbeitsplätze in Deutschland und Europa sollen die Standorte in Asien und den USA personell gestärkt werden. Hier liegen laut Branchenexperten die Wachstumsmärkte. Mit dem durch SPACE eingesparten Geld möchte der Schaeffler-Vorstand die Zukunftsgeschäfte wie Elektromobilität und die Wasserstofftechnologie ausbauen.

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