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30.11.2020
Gesamt- und Konzernbetriebsrat: Ja zu Investitionen, nein zum Personalabbau!

Bei der erstmals virtuell ausgetragenen Betriebsrätevollversammlung am 23./24.11.2020 berieten die Schaeffler-Betriebsräte über die Konzernstrategie und kritisierten gegenüber dem Vorstand das Restrukturierungsprogramm SPACE

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Salvatore Vicari bei seiner Grundsatzrede

Jürgen Wechsler (IG Metall) sprach als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender

Klaus Rosenfeld berichtete über die Konzernstrategie und beantwortete kritische Fragen

Andreas Schick präsentierte die Strategie für Produktion, Logistik und Einkauf

Corinna Schittenhelm stellte die künftige Personalstrategie von Schaeffler vor

Seine Handlungsfähigkeit unter Beweis gestellt hat der Gesamt- und Konzernbetriebsrat mit der, aufgrund der Coronasituation, erstmals rein virtuell abgehaltenen Betriebsrätekonferenz 2020. Die GKBR-Spitze traf sich im Auditorium Herzogenaurach und übertrug von dort an die teilnehmenden Arbeitnehmervertretungen in den deutschen Standorten.

Wie üblich, berichteten am ersten Tag Gesamt- und Konzern- sowie Europäischer Betriebsrat, Jugend- und Schwerbehindertenvertretung, Arbeitnehmer im Aufsichtsrat sowie die IG Metall über die wichtigsten Ereignisse und Erfolge in ihrer Arbeit seit der Betriebsrätekonferenz 2019 vor einem Jahr. Außerdem wurde der aktuelle Stand des Programms SPACE berichtet und über die Konzernstrategie sowie über den Widerstand und Alternativkonzepte zu SPACE beraten. Hierbei konnte die Konzernbetriebsvereinbarung für einen Verlagerungsstopp nach Osteuropa (bis 28.02.2021) sowie die Regelungsabrede zum Freiwilligenprogramm SPACE positiv verzeichnet werden. Dennoch stehen sechs von 25 Betriebsstätten in Deutschland sowie 4.400 Arbeitsplätze weiterhin auf der Kippe.

Am zweiten Tag berichteten der Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld, der Produktions-, Logistik- und Einkaufsvorstand Andreas Schick sowie die Personalchefin Corinna Schittenhelm über die Strategien von Schaeffler. Anschließend mussten sie sich den kritischen Fragen der Betriebsräte zur Konzernstrategie und zu SPACE stellen: 1) Ist Schaeffler noch ein verlässliches Familienunternehmen oder regiert inzwischen das kapitalistische "Hire and Fire", mit einem Restrukturierungsprogramm nach dem anderen? 2) Hat der Standort Deutschland noch eine Zukunft, wird hier künftig weiterhin investiert – oder wird die Produktion komplett ins günstigere Ausland verlagert, nach Osteuropa und Ostasien? 3) Wird es möglich sein, SPACE sozialverträglich zu gestalten und auf Standortschließungen und betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten? – Am Ende der Konferenz war allen Arbeitnehmervertretungen klar, dass mit dem Vorstand und im Aufsichtsrat weiterhin um den richtigen Kurs für die Zukunft von Schaeffler gerungen werden muss, im Interesse aller beschäftigten Kolleginnen und Kollegen.

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