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01.09.2020
IG Metall/Wirtschaft Aktuell: Historischer BIP-Einbruch im 2. Quartal – Geschäftsklima hellt sich auf

Absturz der bundesdeutschen Wirtschaft wegen Coronapolitik – Erheblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit um über 500.000 zusätzlich Betroffene

Historisch einmaliger Absturz der bundesdeutschen Wirtschaft im 2. Quartal

Produktions- und Exporterwartungen ziehen an, die Beschäftigungserwartungen bleiben schwach

Erwartungsgemäß stürzte die bundesdeutsche Wirtschaft wegen des Shutdown im zweiten Quartal so stark ab wie nie. Ausrüstungsinvestitionen, Exporte und privater Konsum gingen dramatisch zurück. Nur der Staatskonsum und die Bauinvestitionen stützten die wirtschaftliche Entwicklung.

Der Höhepunkt der Krise scheint mittlerweile, Ende August 2020, allerdings überschritten zu sein. Die Geschäftserwartungen des Ifo-Instituts übertreffen schon wieder den Vorkrisenstand. Umsatz und Produktion der M+E-Industrie lagen im ersten Halbjahr um etwa 18 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Am stärksten traf es die Automobilindustrie: Das Produktionsvolumen fiel im zweiten Quartal um 45 Prozent. Nur ein Prozent der Unternehmen erwartet einen Beschäftigungszuwachs in den nächsten Monaten, 44 Prozent gehen von einem weiteren Personalabbau aus.

Nach den vorliegenden Daten und Prognosen lag im zweiten Quartal der Höhepunkt der Krise. Ab Ende April wurden die Eindämmungsmaßnahmen gelockert, seitdem ist eine Erholung der wirtschaftlichen Entwicklung zu erwarten. Auch wenn die Infektionszahlen derzeit wieder ansteigen, so geht doch kaum jemand von einer derart dramatischen Zuspitzung des Infektionsgeschehens wie im März aus. Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate, wie sie vom ifo-Institut von den Unternehmen abgefragt werden, zeichnen ein durchaus optimistisches Bild. Die Erwartungen zeigen einen V-förmigen Verlauf. Nach dem dramatischen Einbruch steigt der Index fast ebenso stark wieder an und hat den unmittelbaren Vorkrisenwert schon wieder überschritten, das Niveau von 2015 ist fast wieder erreicht. Doch die Geschäftslage kann mit den Erwartungen noch nicht mithalten. Auch hier geht es wieder aufwärts, doch deutlich verhaltener als bei den Erwartungen. Gegenüber Februar 2020 war im August erst knapp die Hälfte des Rückgangs wieder aufgeholt. 

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