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16.12.2021
DGB: Ausbildungsmarkt – kein Grund zum Aufatmen!

Die neue Bundesregierung muss ihr Vorhaben zur Ausbildungsgarantie schnell auf den Weg bringen, meint der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB)

Es gibt noch immer zu wenige Ausbildungsplätze (Foto: Wikipedia)

Ausbildungsplätze unter Vorkrisenniveau

Die aktuelle Ausbildungsmarktbilanz weist ein leichtes Plus von 1,2 Prozent bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen auf. Nach dem historischen Rückgang an Ausbildungsplätzen im vergangenen Jahr ist dies kein Grund zum Aufatmen, da das Vorkrisenniveau noch lange nicht erreicht ist. Die neue Bundesregierung muss deshalb ihr Vorhaben zur Ausbildungsgarantie schnell auf den Weg bringen.

Stärkere Anstrengung für mehr Ausbildung nötig

Zur Ausbildungsmarktbilanz, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) heute für das Jahr 2021 vorgelegt hat, sagte Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Mittwoch in Berlin: "Das leichte Plus von 1,2 Prozent bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ist kein Grund zum Aufatmen. Nach dem historischen Rückgang im vergangenen Jahr ist das Vorkrisenniveau noch lange nicht erreicht. Wir brauchen stärkere Anstrengungen, damit die zarte Erholung keine Eintagsfliege bleibt. Der Weg zu einer Normalisierung auf dem Ausbildungsmarkt ist noch sehr weit."

Ausbildungsgarantie dringend erforderlich

"Die neue Bundesregierung muss deshalb ihr Vorhaben zur Ausbildungsgarantie jetzt schnell auf den Weg bringen. Sie muss als Rechtsanspruch für alle jungen Menschen bis 25 Jahren im SGB III verankert werden. Eine bloße Zusammenfassung bestehender Instrumente wird nicht ausreichen. Zur Ausbildungsgarantie gehört für den DGB auch die Beteiligung der Wirtschaft an der Finanzierung durch einen Zukunftsfonds. Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Es wird höchste Zeit, das gesamte Potenzial an jungen Menschen zu heben, die an einer Ausbildung interessiert sind. 2020 sind davon nur 66,9 Prozent in die betriebliche Ausbildung eingemündet."

Fast 68.000 junge Menschen ohne Ausbildung

"Auch in diesem Jahr sind laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit fast 68.000 junge Menschen ohne Ausbildung geblieben, obwohl sie sich als Bewerber gemeldet haben. Mir macht die immer noch hohe Zahl der jungen Menschen Sorgen, die sich Jahr für Jahr erfolglos um einen Ausbildungsplatz bemühen. Sie verdienen eine echte Perspektive. Schon vor der Krise hatten insbesondere junge Menschen mit Hauptschulabschluss große Probleme, einen Ausbildungsplatz zu finden." Mehr dazu kann man nachlesen im aktuellen Beitrag mit Elke Hannack im Handelsblatt.

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