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06.07.2023
Von: AC
Salvatore Vicari geht in die IG Metall

Salvatore Vicari ist am 4. Juli als Gesamtbetriebsratsvorsitzender zurückgetreten. Er verlässt das Unternehmen und geht in die Geschäftsstelle Homburg-Saarpfalz der IG Metall, die er in seiner Zeit als Betriebsrat immer tatkräftig unterstützt hat.

Foto: Agnes Conrad | Die Spitze des Gesamtbetriebsrats verabschiedet seinen Vorsitzenden. V.l.n.r.: Ulrich Schöpplein, der neue Gesamtbetriebsratsvorsitzende; Salvatore Vicari, der ausscheidende Vorsitzende; Roland Holler und Jürgen Schenk, die Stellvertreter.

Foto: Agnes Conrad | Der Gesamt- und Konzern- betriebsrat hat Salvatore Vicari mit Reden und einem emotionalen Rückblick verabschiedet.

Viel Applaus und Tränen auf der Sitzung des Gesamt- und Konzernbetriebsrats: nach 29 Jahren als Betriebsrat und fast drei Jahren als Gesamtbetriebsratsvorsitzender verliert Schaeffler mit Vicari ein zentrales Bindeglied zwischen Vorstand und Beschäftigten.

Ihn hat seine Begabung ausgezeichnet, immer erst zuzuhören und sich in andere hineinzuversetzen, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats Jürgen Wechsler. Dadurch hat er sich nicht nur bei den Betriebsräten, sondern auch bei den Mitarbeitenden und selbst beim Schaeffler-Vorstand Respekt verschafft. Das wird besonders deutlich, wenn man die Einstellung der Arbeitgeberseite vor zehn Jahren und heute vergleicht: sie akzeptiert jetzt die Mitbestimmung im Unternehmen durch den Gesamt- und Konzernbetriebsrat. Durch die 2018 in Kraft getretene Zukunftsvereinbarung wurde ein Steuerkreis schaffen, der einen direkten Dialog zwischen Vorstand und Arbeitnehmervertretung ermöglicht.

Die Verteidigung der Interessen der Beschäftigten und eine aktive gewerkschaftliche Industriepolitik kann Vicari nun in der IG Metall weiterführen. Jürgen Wechsler blickt deswegen mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf den Rücktritt: ein weinendes für den Verlust bei Schaeffler, aber ein lachendes für den großen Gewinn bei der IG Metall.

Der Nachfolger muss in große Fußstapfen treten, denn die starke Betriebsratsstruktur bei Schaeffler ist noch nicht sehr alt. Die Finanzkrise bei Schaeffler 2009 ebnete den Weg in die heutigen Strukturen mit IG Metall, Vertrauensleuten und Betriebsräten. Die sorgten auch in den folgenden Jahren dafür, dass viele Stellenabbauten und Standortschließungen abgewendet werden konnten. Eine Selbstverständlichkeit ist das deswegen noch lange nicht.

Vicari wünscht sich auch in Zukunft eine gute Zusammenarbeit der Interessenvertretungen der Mitarbeitenden. Auch müsse man in der heutigen Zeit weit über Schaeffler hinausschauen und Tendenzen auf dem Markt erkennen, um rechtzeitig eigene Chancen zu ergreifen.

In diesem Zeichen wurde Vicaris ehemaliger Stellvertreter Ulrich Schöpplein einstimmig zum neuen Gesamtbetriebsratsvorsitzenden gewählt. Er übernimmt außerdem Vicaris Entsendung in den Konzernbetriebsrat und wird dort einer der stellvertretenden Vorsitzenden. Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat befürwortet einstimmig seine Nachbesetzung in weitere Gremien, aus denen Vicari sich verabschieden wird.

„Salvatore Vicari hat sich immer durch seine Menschenfreundlichkeit ausgezeichnet", sagte Schöpplein zum Schluss. „Wir haben mit ihm gekämpft, Siege gefeiert und schwere Zeiten überstanden. Gemeinsam haben wir uns gefreut und standen uns zur Seite, wenn es schwierig wurde. Daran wird sich nichts ändern: Wir verlieren einen wichtigen Kollegen bei Schaeffler, aber gewinnen einen wertvollen Kollegen in der IG Metall dazu."

Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat wünscht Salvatore alles Gute und sagt DANKE.

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